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Wichtig ist aber, das es nicht nur Urlaubstage für die Erholung des Einzelnen sind, sondern das auch möglichst die ganze Bevölkerung dann an diesen Tagen frei hat, so das erstens ein gemeinsamer Dialog möglich wird, aber auch das man an ein paar Tagen im Jahr nicht Alltag herrscht und man die Gelegenheit hat über das eigene und allgemeine Leben nachdenken kann.
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Wenn jemand wirklich keine Menschen hat, mit denen er die Feiertage verbringen könnte oder möchte dann ist das eigentlich sehr arm.
Martyn,
Du würdest Dich wundern wie viele Menschen es gibt, die arm sind - nicht bloss pekuniär arm (die fallen eh aus für paysex), sondern sozial arm.
Wie viele sozial Arme triffst Du gerade im Puff!
Diese wie Du sagst Armen sind nicht allein jene, die vielleicht kontaktscheu und vereinsamt sind, sondern auch jene, die sich in Horden stark machen und sich auch in Horden in die Clubs treiben lassen und sich dort treiben lassen. Das gibt letzteren die Illusion des Gemeinschaftsgefühls - letztlich, wenn die illusion vorbei ist, sind sie wieder allein.
Auch die "mächtigen" Chefs, Starchirurgen auf den Chefsesseln (auch die Klienten der Puffs), denen Sekretärinnen und auch andere, scheinbar Loyale in Verehrung zu Füsse liegen, und denen gar auch Mitarbeiter sabernd Anerkennung heucheln und trotzdem eben gerade daran sind, am Chefstuhlbein zu sägen, auch jene sind oft allein. Auch das sind mit letzter Konsquenz Arme.
Auch jene, die sich alles leisten können und sich im Konsumrausch auszutoben, können im tiefsten Inneren arm sein, sogar sehr arm, denn sie kleistern ihre Seele und ihr kreatives Potenzial zu - und das ohne es zu merken. Auch das sind arme.
Ich sehe nicht ein, weshalb diese Menschen - und überhaupt die Menschheit generell - wie Du meinst, nun ausgerechnet an einem politisch oder religiös vorgeschriebenen Festtag über ihr Dasein sinnieren sollten. Wäre es nicht gescheiter, solches Verhalten, eben sich selbst zu hinterfragen, nicht als besonderen Akt anzusehen und sich vielleicht jeden Tag mal - wenn das auch nur 2 Minuten und wo auch immer (auch im Puff) - zu hinterfragen ?
Das wäre dann integraler Teil des Menschseins... in allen Facetten des Lebens, auch jene des pay sex eingeschlossen. Es ist vielleicht nicht saudumm, sich zu fragen, weshalb man zum paysex "greift". Man kommt dann zu vielerlei Antworten, die dann klar aufzeigen, dass paysex - wenn anständig, behutsam und liebevoll gemacht - eine wunderbare Sache sein kann und gar beglückend sein kann. Dass das aber so ausfällt und wirklich befriedigend ist, dafür muss man doch auch das Eigene dazutun - sich selbst sein: mit allen Ecken und Kanten und vor allem im Reinen mit sich selbst und den eigenen Schattenseiten. Um letzteres zu tun, dafür braucht es freilich keinen Feiertag, und die hohe Kunst des Lebens ist doch gerade jene: aus dem Alltag einen Feiertag zu machen. Voraussetzend dazu ist wiederum, mit sich selbst im Reinen zu sein.
Selby, uuhh nun sind wir hier aber gehörig ins Philosophierende abgedrifftet aber auch das hat doch Platz in einem Sex-Forum...;)