Geiz ist geil - hat halt seinen Preis...
Es ist nicht fair, den Damen das "Betteln" oder die "Jagd" um Cüplis vorzuwerfen und ihnen dafür die Schuld in die Schuhe zu schieben. Denn bei den Cüplis geht es nicht um Romantik oder Emotionen, sondern nur ums Geschäft.
Mittlerweile sollte jedem klar sein, dass viele Clubs den Damen ganz konkrete Vorgaben geben, über Getränke wie Cüpli, Piccolo oder Champagner Umsatz zu machen. Das ist etwas ganz normales in dieser Branche. Die Frauen sind also nicht von sich aus auf die Drinks aus, sondern handeln im Auftrag des Clubs. Sie sind für den Club das Werkzeug, um Getränke an Mann zu bringen und so Einnahmen für den Club zu generieren. Natürlich bekommen die Damen dafür eine kleine Provision, aber die ist kaum der Rede wert. Für ein Cüpli, das der Gast für 35 Franken bezahlt, erhält die Frau gerade mal 5 bis 10 Franken. Der Rest geht an den Club. Und die Damen müssen die Gäste fragen, denn sonst kommt da nichts.
Was viele in dieser Diskussion vergessen, die günstigen Paketpreise und Aktionen in den Clubs sind nur möglich, weil durch Getränke zusätzlicher Umsatz gemacht wird, das nennt man Mischkalkulation. Habt ihr euch schon mal gefragt, wie ein Club überleben soll, wenn jeder Gast nur sein günstiges Paket bezahlt? Nehmen wir z.B. ein 119-Franken-Paket: Davon bekommt die Dame 90 bis 100 Franken, dem Club bleiben also nur 19 bis 29 Franken, bei einem 2er oder 3er Paket sieht die Marge für den Club nicht besser aus. Dafür bietet er aber kostenlose Softdrinks, Essen, Grillbuffet und den ganzen Betrieb mit Personal und Infrastruktur. Deshalb sind Clubs auf zusätzliche Einnahmen durch Getränke angewiesen und auf Gäste, die dazu beitragen.
Man sollte das berühmte Cüpli also nicht als Investition in die Dame sehen, sondern als Beitrag zur Wirtschaftlichkeit des Clubs. Diese Sichtweise hilft vielleicht dabei, das Thema entspannter zu sehen und die vermeintliche Bettelei besser einzuordnen.