Ich gehe mit Dir einig - die meisten Girls, die mich ansprechen, sind keine Sinti und Roma. Es sind trendige ungarische Girls - wie in der Disco am Balaton!
Natürlich muss man in einer (für die Schweiz) grossen Stadt wissen: irgendwo ist ein Flugplatz und die Flugzeuge hört man. Und irgendwo gibt es einen Strassenstrich, und der stört. Aber die Konzeptions- und Visionslosigkeit in Zürich ist erschreckend. Dass die Polizei tut, was sie kann, sieht man. Aber auch ihr sind mit vielen Gesetzen die Hände gebunden. Wenn man nicht "under cover" arbeiten kann, ist es nicht einfach....
Ob alles Roma-Frauen sind, wäre noch zu überprüfen. Ich habe nicht den Eindruck. Aber diese ethnische Minderheit musste schon oft als Sündenbock herhalten.
Die Lage an der Langstrasse zeigt einmal mehr den Vollzugsnotstand in dieser Stadt auf. Für alles und jedes gibts Gesetze (Strichplan), Projekte und Konzepte (Vieli). Alles Papiertiger, weil die Gesetzeshüter von den verantwortlichen Stadträten daran gehindert werden, ihren Auftrag auszuführen. Das Nachsehen haben die Bewohner der Gegend - ich rede nicht von den Szenis, die das Quartier jetzt wegen ein paar Musikclubs hip finden, sondern von denen, die schon seit Jahrzehnten dort wohnhaft sind und denen man immer wieder versprochen hat, dass mit der Vertreibung der Studios und Cabarets alles besser werde. Heisse Luft und Schaumschlägerei.
TeleZüri hat heute in der Sendung "Talk täglich" das Thema Sihlquai und Ungarn-Prostitution zum Thema. Auch wenn die Sendung versucht, Lösungsansätze aufzuzeigen - man findet sie nicht. Weder Rolf Vieli, noch der kluge Vertreter der Polizei. Schengen hier, Strichpläne da - alles macht dieses schreckliche Treiben legal. Auf der andern Seite gibt die Sendung das Gefühl, dass man dort, wo man eingreifen kann, wenig tut.
So ist die Langstrasse im Kreis 4 keine Strichzone und im Ex-Malibu-Haus hat, das erfuhr man so deutlich erst jetzt, kürzlich ein ungarischer Zuhälter ein Mädchen erschlagen. Der Polizeivertreter weist auf eine personelle Problematik hin, die m. E. sicher lösbar wäre, wenn man für einige Monate Schwerpunkte schaffen würde. So hat man nach der Sendung das Gefühl, dass keiner weiss, wo man bei einer Problemlösung ansetzen muss. Hilflos. Leider.
Zitat
Es gab schon früher vereinzelt Prostituierte aus Ungarn, aber keine Romas. Im vergangenen Jahr haben rund 300 Prostituierte aus Ungarn während je 90 Tagen legal an der Langstrasse angeschafft. Die Lage ist also noch nicht so angespannt.
Jaja, 300 sind ja sooooooo wenig. Auf einer Strasse notabene, die für den Strich gar nicht zugelassen ist! Ich kenne einige WGs, die nur in der Sonne oder in Studios arbeiten und eine saftige Busse zahlen mussten, wenn sie an einem heissen Sommerabend vor dem Haus nach Kunden Ausschau hielten....
