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Die emanzipierte Prostituierte

  • Antworten
    • was wir schon längst alle wissen haben sie nun auch mitbekommen:



      Feministische Standpunkte
      Die emanzipierte Prostituierte

      Interview: Brigitte Hürlimann 17.10.2014


      Der Stadtzürcher Strassenstrich und der erste schweizerische Strichplatz in Altstetten prägen die Diskussion über den Umgang mit Prostitution. Schweizer Feministinnen legen nun ihre Standpunkte dar – Natalie Trummer erklärt, warum das nötig ist.


      Frau Trummer, sind Prostituierte emanzipierte Frauen oder im Gegenteil Opfer von patriarchaler Gewalt?


      Die Frage ist typisch für die gegenwärtige Diskussion über die Sexarbeit – sie ist pauschalisierend und vereinfacht ein komplexes Thema auf eine unangebrachte, irreführende und wenig hilfreiche Art und Weise. Meine Antwort lautet deshalb: Das ist sehr individuell, denn Sexarbeiterinnen stellen keine homogene Gruppe dar. Feministisches Gedankengut ist unter den Frauen, die in der Sexarbeit tätig sind, sehr wohl anzutreffen. Und Opfer gibt es auch; wobei sich die Frage stellt, von was oder von wem die Sexarbeiterinnen eigentlich in erster Linie Opfer sind.


      Darauf kommen wir später noch zu sprechen. Erläutern Sie doch zunächst einmal, warum es überhaupt ein feministisches Grundsatzpapier zur Prostitution in der Schweiz braucht.


      Wir, und das sind die Vertreterinnen verschiedenster Organisationen, stellen fest, dass es in der derzeitigen Debatte fast nur um technische oder regulatorische Fragen geht , dies insbesondere auch in der Stadt Zürich. Wo dürfen die Frauen anschaffen und wo nicht? Welche Bewilligungs- und Kontrollprozedere und welche neuen Auflagen sollen eingeführt werden? Und so weiter und so fort. Die Metaebene wird dabei völlig ausgeblendet, das ist falsch und gefährlich, auch angesichts der diversen politischen Vorstösse, die auf Bundesebene und in den Kantonen hängig sind.


      Und was ist Ihre Conclusio, aus feministischer Sicht?


      Wir haben selbstbestimmte Entscheide von Sexarbeiterinnen ernst zu nehmen, und zwar unabhängig davon, ob diese in die feministischen Theorien passen oder nicht. Die Theorie muss sich der Praxis anpassen und nicht umgekehrt. Oder anders gesagt: Ich als Feministin habe zu akzeptieren, dass sich eine Frau, die zwischen verschiedenen Optionen wählen kann, für die Prostitution entscheidet. Und ihr stehen in der Sexarbeit sämtliche Rechte zu, und zwar uneingeschränkt: die Menschenrechte, die persönlichen und wirtschaftlichen Rechte, die Bürgerrechte und das Recht auf physische und psychische Integrität. Es gibt keinen Grund dafür, einer Sexarbeiterin die Fähigkeit, Entscheide zu treffen und frei zu handeln, generell abzusprechen. Dabei ist streng zwischen Zwangsprostitution, Menschenhandel und freiwilliger, selbstbestimmter Prostitution zu unterscheiden, das ist ein ganz wesentlicher Punkt.


      Gerade von feministischer Seite ist aber zu hören, Prostitution sei grundsätzlich Ausbeutung und freiwillige, selbstbestimmte Sexarbeit gar nicht möglich.


      Wir vertreten klar eine andere Auffassung. Es gibt Frauen, Männer und Transmenschen, die sich für die Sexarbeit entschieden haben und sich keinen anderen Beruf wünschen. Andere haben zwischen verschiedenen Optionen gewählt, und das können schlechte und schlechtere, gute und bessere Optionen sein, die immer in einem bestimmten Kontext stehen. Eine Frau kann sich also dafür entscheiden, dass sie der Armut und der Perspektivenlosigkeit entfliehen will, indem sie sich in einem reichen, westlichen Land prostituiert. Oder dass sie nicht mehr Tag für Tag im Supermarkt an der Kasse sitzen will. Solche Entscheide zwischen mehreren Optionen haben wir zu akzeptieren. Im Übrigen verkaufen die Prostituierten weder sich noch ihren Körper. Sie bieten eine Dienstleistung an, eine intime und eine, die enge Kontakte mit anderen Menschen erfordert. Das liegt nicht allen. Das Gleiche gilt jedoch auch für pflegerische Arbeiten.


      Ist für Sie die Prostitution ein Beruf wie jeder andere?



      Nein, es ist ein risikoreicher Job, der gesellschaftlich stigmatisiert ist und die Gefahr von Ausbeutung birgt – wie jedoch manch andere Berufe auch. Aus feministischer Sicht fordern wir deshalb faire und würdige Arbeitsbedingungen, die Entkriminalisierung und ein Empowerment der Sexarbeiterinnen, die wir ernst nehmen und nicht bevormunden. Prostitution hat durchaus Emanzipationspotenzial. Die Frauen verdienen Geld, durchbrechen Hierarchien, übernehmen Verantwortung, werden unabhängiger – auch von den Männern – und können Lebensträume verwirklichen: ein Geschäft eröffnen oder für sich und ihre Familien ein Haus bauen lassen. Viele Sexarbeiterinnen sind tüchtige Geschäftsfrauen. Das geht oft vergessen, weil das Bild der ausgebeuteten Strassenprostituierten, die unter der Fuchtel von Zuhältern und Menschenhändlern steht, die Debatte prägt; dies, obwohl die meisten indoor arbeiten.


      Würden Sie einer Frau empfehlen, den Beruf einer Prostituierten auszuüben?



      Die Frage ist provokativ. Es geht nicht darum, dass wir als Feministinnen zur Sexarbeit aufrufen. Es geht aber auch nicht darum, die Sexarbeit zu verdammen; abgesehen davon sind die Grenzen ja fliessend. Eine Frau, die von ihrem Geliebten teure Geschenke erhält, gilt nicht als Prostituierte, ebenso wenig die Frau, die offen und zielstrebig nach einem reichen Ehemann sucht. Auch Pornodarstellerinnen oder Telefonsex-Anbieterinnen sind keine Prostituierte, und im Kanton Genf werden Frauen, die sexuelle Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen anbieten, vom Prostitutionsgesetz explizit ausgenommen. Doch um auf Ihre Frage zurückzukommen: Es gibt Frauen, die sich prostituieren. Punkt. Das ist ein Fakt – unabhängig davon, ob ich den Beruf jemandem empfehle oder nicht. Und ich wünsche all diesen Frauen, dass sie in ihrem anspruchsvollen Beruf gute, anständige, sichere Bedingungen antreffen, dass sie keinen Schaden nehmen und nicht mit gesellschaftlicher Ächtung bestraft werden. Nur so wird es ihnen möglich sein, den Beruf auch zu ändern, falls sie dies wünschen und falls sie die Möglichkeit dazu haben.


      Haben Sie eine Erklärung dafür, warum über Prostitution bis heute derart emotional diskutiert wird?


      Ich vermute, es liegt an der weiblichen Sexualität, die immer noch ein Tabuthema ist. Einerseits besteht wohl nach wie vor eine unterschwellige Angst vor einer sehr selbstbewussten, promiskuitiven weiblichen Sexualität – und andererseits wird die weibliche Sexualität als etwas Heiliges auf den Altar gehoben. Ich vertrete einen pragmatischen Standpunkt. Jeder und jede soll selber entscheiden können, wie er oder sie mit der Sexualität umgeht. Man kann Geld und Geschenke dafür entgegennehmen oder nicht. Man kann oft Sex haben oder nicht, mit einem oder mit mehreren Partnern. Aus feministischer Sicht wehren wir uns dagegen, dass die weibliche Sexualität, die ausserhalb der Norm stattfindet, eingeschränkt wird.


      Um auf Ihre eingangs erwähnte Bemerkung zurückzukommen: Von was oder von wem sind Prostituierte Opfer?


      Beratungsstellen wie die FIZ in Zürich stellen fest, dass für die Sexarbeiterinnen die Ausgrenzung meist das grössere Problem darstellt als die Gewalt von Freiern oder Zuhältern. Sexarbeit ist immer noch derart stigmatisiert, auch in der Schweiz, dass viele ein Doppelleben führen. Das permanente Verheimlichen ist mit psychischen Belastungen verbunden, die krank machen können. Will man die Sexarbeiterinnen stärken, braucht es gesellschaftliche Anerkennung – keine Prostitutionsverbote.



      Quelle
      http://www.nzz.ch/zuerich/die-…-prostituierte-1.18406146