Deutschland Clubtour - Tag 1/5 Dienstag, 15. Juni 2010
(Tag 1: Pirates Park,
Tag 2: Sharks,
Tag 3: Laufhäuser Karlsruhe & Flamingo Islands,
Tag 4: FKK-First,
Tag 5: Paradise)
Ich konnte einen früheren Zug von Karlsruhe aus erwischen und war um 15 Uhr in Bruchsal, der Heimat gewisser Piraten. Ich war früh dran, und machte noch einen kleinen Stadtbummel, einen sehr kleinen, denn Bruchsal ist klein.
Dann ging es Richtung Pirates-Park. Startet man vom Bahnhof aus ist es leicht zu finden, falls man ein Plänchen hat. Einfach die Eisenbahnlinie per Brücke überqueren, dann alles der Hauptstrasse nach, bis zur grossen Abzweigung. Richtung Stutensee abbiegen –macht doch Sinn - 
Die Strasse ist nicht für Zwei- oder Dreibeiner ausgelegt, und es hat es kein Lichtsignal für Fussgänger – also musste ich unter Einsatz meines Leben drüberspurten. Kurz darauf kommt man zur Industriestrasse, rechts einbiegen und schon kann man See-Luft atmen. Zeitaufwand ca. 20 Minuten, wenn man es ganz gemütlich nimmt, ca. 15 Minuten, wenn man normal geht und ca. 10 Minuten, wenn man schon ziemlich scharf ist.
Ich wurde im Piraten-Park ganz troll empfangen. Das Empfangsgirl erklärte mir Tarife und so weiter und war auch sonst sehr gesprächig und gut aufgelegt.
Es gab einen WM-Eintrittsrabatt, anstatt 49,- nur 40 Euro. Zudem ist während der WM das Bier frei. 
Das Girl schickte mich dann zum Umziehen und sagte, ich solle mich danach wieder bei ihr melden, sie zeige mir dann den Club. Gesagt getan, doch als ich umgezogen wieder auftauchte, war sie gerade im Gespräch mit einem anderen Gast vertieft, also erkundete ich mal selber drauf los.
Zuerst suchte ich die Duschen, wo man sich sehr angenehm von hoch angebrachten breiten Duschköpfen beregnen lassen kann. Dann weiter der Nase nach stiess ich auf einen grossen Raum mit feinem Essenduft. Ein Buffet mit allerlei Leckerem steht einem zur Verfügung, grosse Esstische und an der Wand ein Riesen-TV, wo etwa zwanzig kleine Männer hinter einem runden Ding herrannten. Fussball-WM. Der Raum ist hell, man hat Sicht in den kleinen Aussenbereich.
Ich ging weiter, und es wurde piratenduster. Das ist der Barbereich mit aussen rum einigen Tischen, ebenfalls mit Barhockern, weiter hinten hat es noch ein paar Sofas. Ich bestellte eine Cola und ging damit weiter nach hinten, wo eine Tür ins Freie führt. Der Garten ist nicht sehr gross, hat noch zwei kleine Hütten, und eine Liegewiese.
Wo waren denn die Piratenbräute?
Ich war schon ein paar Frauen begegnet, aber die hatten nicht den Eindruck gemacht, als wollten sie grosse Beute machen. Wozu hatte ich da meinen Enterhaken dabei? Ich hatte mein Cola getrunken und ging wieder zurück zu den Duschen und dort weiter, wo ich einen Whirlpool sah.
Die gesamte Anlage ist sehr schön gestaltet mit guten Lichtverhältnissen. Obwohl von den Piraten gebaut, liessen auch diese sich nirgends blicken. Ich begegnete einer Hexe, einem Golfspieler und ein paar chinesischen Drachen, dann noch einem gut erhaltenen Skelett!
Wenn das der letzte Pirat gewesen ist, dann muss das schon ein Zeitchen her sein. :schock:
Irgend wo musste doch noch eine Sauna sein, dachte ich mir… ich sah eine Tür mit Aufschrift: Kein Zutritt. Daneben eine ähnliche Tür, nicht angeschrieben. Also probieren. Ich landete in einem dumpfen, höhlendunklen Raum, nur am hinteren Ende schimmerte relativ hell ein Fenster. Heisse Nebelschwaden trübten die Sicht, aha, das Dampfbad. Sehr angenehm heiss, so setzte ich mich auf die Steinbank, legte die Füsse hoch und konnte das erste Mal an diesem Tag mal so richtig durchatmen… wobei das nicht das richtige Wort ist in einem Dampfbad. Aber es war so richtig zeitlos schön, einfach entspannen zu können. Ich spürte es in den Füssen, dass ich doch einige Kilometer zurückgelegt hatte.
Ich sass schon recht lange so da und tropfte vor mich hin, da ging plötzlich quietschend die Tür auf. Schemenhaft schob sich eine Gestalt in die Grotte und baute sich breitbeinig zwischen mir und der Tür auf. Entkommen unmöglich. Nun erwartete ich eine tiefe grollende Stimme von Käpten Weltensegler, doch es war eine Frau. Sie wollte mich aus meinem sicheren Versteck locken, in die Tiefen des Whirlpools, doch ich lehnte vorerst ab und sie ging wieder. 
Später an der Bar kam ich mit einer ganz normalen Frau ins Gespräch – Sonja. Sie erkannte mich sofort als Ausländer – tippte jedoch zuerst auf Österreich.(wegen seltsamem Dialekt-Deutsch). Sie hatte ausdrucksstarke Augen, so wie ich es mag, aber es lag auch Melancholie darin. Sie erzählte ein bisschen von sich, was ich aber nicht weitergeben möchte. Sie kann gut mit Männern umgehen, hat verschiedene „Blicke“ drauf, auch einen ganz „bösen“ wie sie mir sagte. Piratenböse. Den wollte ich natürlich sehen, doch sie sagte, ich gebe ihr keinen Anlass dazu, und so aus dem Nichts konnte sie den bösen Blick nicht hinkriegen. War ich da wirklich im Piratenpark an Land gegangen? Es tauchten weitere Girls auf, eine lustige Truppe, die zwei ziemlich unzertrennliche Girls beinhaltete. Sie hatten mit sich selber eine tolle Zeit und brauchten mich nicht dazu.
So wechselte ich dann mit Sonja auf ein Zimmer. Es war eine angenehme Zeit, aber nur einfach 08/15 Service - ich kann zu tief hinter die Fassade blicken, als dass ich mich von der Professionalität hätte täuschen lassen. Sonja kann gut mit Männern umgehen, die einfach nur Männer sind, ich gehöre nicht dazu.
Ich fragte dann nach der richtigen Sauna. Sie liegt im oberen Stock, dort gibt es auch noch eine Thai-Masseurin und einen weiteren Whirlpool, den ich testete. Es war ein etwas anderer Pool – mit 4 Sitzecken mit verschiedenen Rückendüsen, sehr angenehm. Dann die Sauna. 80 Grad mit einer lebensgefährlichen Sanduhr, die bei verbleibenden 5 Minuten stehen blieb! Nachdem schätzungsweise eine halbe Stunde lang immer 5 Minuten Restzeit blieben, wurde ich argwöhnisch…und sprang flink aus der Sauna raus.
Als ich am Empfang die Sanduhr bemängelte war das Girl überrascht. Wirklich sehr überrascht. „Ach da drin gibt es eine Sanduhr?“ fragte sie. Sie gehe halt nur immer angezogen ganz kurz rein, um Wasser aufzufüllen und so.
Na, dann bin ich ja beruhigt. Dabei kann ihr nicht viel passieren.
Als dann ein Fussballspiel losging, Brasilien gegen Nordkorea, und etwa fünf Männer sich es anschauten, entschloss ich mich, auch zuzuschauen. Ich sagte Sonja, dass ich gerne mal guten brasilianischen Fussball sehen wollte, aber immer wenn ich dieser Mannschaft zuschaue spielen sie schlecht. Aber gegen einen so kleinen Aussenseiter konnten sie ja gar nicht schlecht spielen.
Während des Spiels fühlten sich die Girls je länger je mehr etwas vernachlässigt und drehten im Barraum die Musik lauter, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Die Musik war so laut, dass man im TV die afrikanischen Tröten nicht mehr hören konnte. 
Ab und zu huschte eine Hübsche vorbei.
Am zentralen Ess- und TV-Raum kommt keine ungesehen vorbei. Das lenkte dann jeweils kurz vom Spiel ab, um ein Lächeln
, einen Kussmund
oder ein Augenzwinkern ;)auszutauschen. So kam ein richtiges WG-Feeling auf (WG = Wohngemeinschaft). Sonja war von den Brasilianern enttäuscht und hasste mich dafür, dass ich auch zusah. 
Nach einer Halbzeit 0:0 – und Brasilien spielte wirklich schlecht, machte ich mich auf, den Club zu verlassen, ich wollte nicht, dass die Brasilianer gar noch verloren. Beim Ausgang lobte ich den Club, rügte aber, dass keine Piraten aufgetaucht seien. Man sagte mir, dass diese sich noch versteckt hielten und erst punkt Mitternacht auftauchten! Ach so. Diese Information könnten sie auf der HP ruhig bekannt geben, dann kommen keine falsche Erwartungen auf.
Mit der Rückfahrt nach Karlsruhe klappte alles bestens, und äusserst zufrieden kam ich beim Hotel an.
Fazit:
Es war ein gelungener erster Tag. Der Aufenthalt im Piratenpark war zeitlos gewesen, wie oft der Besuch eines Saunaclubs. Es gibt keine Uhren da drin, bzw. nur eine ganz kleine im Essraum – und so entwickle ich eine eigene Zeitdimension. Das „Pirates“ ist ein ordentlich grosser, liebevoll gestalteter Club, der sehr angenehm durch taghelle und etwas abgedunkelte Bereiche besticht.
(Toll wäre eine Direktverbindung ZH-Bruchsal, so dass man den Club schneller erreichen könnte.)