Habe jüngst wieder einmal im Palace mein Unwesen getrieben. Dabei hatte ich irgendwie so ein bestimmtes Gefühl, dass dieses Etablissement irgendwie immer noch die Wunden vergangener Behördenschikanierungen leckt. Irgendwie scheint mir – und das ist eine völlig subjektive, persönliche Wahrnehmung - die alte familiäre Stimmung unter Betreibern, Bardamen, WGs und Klienten selbst etwas unter die Räder geraten zu sein. Weiss nicht genau, woran es liegt, vielleicht an mir selbst. Und wenn ich das so fühle, tut mir das irgendwie leid, denn ich „liebe“ dieses Etablissement und mag auch das Team sehr – und zwar über eine Sympathie, die über das hinausgeht, was der "Ottonormalverbraucher-Klient" emotional aufzubringen vermag.
Irgendwie scheinen heute die „verlässlichen“ Stützen im Team der Wgs zu fehlen – so verschiedenartig diese auch waren, die eine sympathischer die andere mit etwas mehr Ecken und Kanten, die andere schräg. Einfach eine reiche Palette. Heute hat man fast den Eindruck (man verzeihe mir) , einige Wg - Gruppierungen hätten im Palace einen „sicheren„ Hort für Strassenmädchen gefunden, was ja an sich gut wäre. Mit Strassenmädchen will ich das auch nicht negativ wertend verstanden haben, denn sie haben ihre persönliche Würde gleich wie alle anderen – gleich wie auch die Klienten – sofern sie (Klienten) sich denn auch anständig aufführen (und auch da kann es durchaus auch happern... gleich wie unter den Wgs selbst...). Und ein Aufstieg sei jedem/r gegönnt, der den dazu notwendigen Effort mit sich bringt.
Ja bei einigen WGs riecht es förmlich nach „grauen Eminenzen“ im Rücken, was sich auf das Verhalten einzelner Damen auswirkt, denen im Unterschied zu „alt ge- und verdienten Frauen“ wie Olivia, Kristina, Carina, Tanja, Anastasia und auch „neueren“ wie Magdalena etwas in diesem speziellen Job abgeht, nämlich die Sensibilität, den Klienten als das zu sehen, was er ist: ganz einfach ein Mensch und nicht bloss eine hirnlose, schwanzgestuerte, notgeile Fickmaschine, die in erster Linie dafür da ist, „abgemolken“ und dann „finanziell gefedert“ zu werden um dann die Federn – sprich das Geld – vermeintlich sicher im „Depot“ angelegt zu wissen ...
Ich habe im Palace jüngst sehr verschiedenartige Erlebnisse gehabt, die alle Fazetten dieser Dienstleistung abdecken, und dies - das sei hervorgestrichen, das ist keine Frage – immer auf einem sehr hohen technischen“ Niveau.
Aber was ist bei einem Chopin Prelude das Endresultat, wenn der Pianist mit technischer Bravour das Stück runterrasselt, aber die Musik nicht fühlt, das heisst, keine Nuancen wie Crescendo, Pianissimo und „Forte Maestoso“ ins Spiel bringt ?
Man bewundert dann die Fingerfertigkeit des Pianisten, der Kern des Rezitals, das Musikstück selbst, die Seele und Intention des Komponisten, bleibt auf der Strecke.
Das ist genau so beim Wg, das sein Programm (mit den blauen Scheinen in den Pupillen) technisch brillant runterspult, nicht auf den Adressaten und die Sache selbst – einen bezahlten sexuellen Akt – eingeht. Der Klient bleibt auf der Strecke. Die Löcher sind am Schluss zwar alle irgendwie gestopft, die Lippen und Fingerspitzen haben auch alle feminine Epidermis abgeklopft – doch unter dem Strich bleibt die Erinnerung an einen virtuosen (aber leeren) Husarenritt – nicht mehr und nicht weniger – aber das ist immerhin schon was.
Das ist nun allerdings im Palace nicht die generelle Usanz, im Gegenteil eher die Ausnahme (und das ist in allen Etablissements so). Aber in etwa dieser Gefühlslage und Wahnehmung ist mir zumindest das jüngste Erlebnis mit Helena (und Cami) in Erinnerung.
Helena ist eine super schön gewachsene, sexy Frau mit speziellem markantem erotischen Antlitz und sehr schönen Brüsten - was immer das auch heisst, hoffentlich reisst das nicht eine erneute unergiebige Diskussion um die Aesthetik der weiblichen Brust vom Zaun - und einem ausgeprägten Sinn für Marketing.
Dass Marketing aber auch ein intelligentes Ausloten und Hinterfragen des Charakters des Adressaten beinhaltet, dem das Produkt letztlich „angehängt“ werden soll, das ist der guten Frau wohl irgendwie entgangen, was mit ihrem jungen Alter und ihrer generellen Veranlagung (sprich Bildung – nicht die akademische, die ist bei ihr gar nicht so schlecht) zusammenhängt. Das gleiche gilt für ihre Freundin, Cami (? weiss nicht, ob der Name stimmt), die ebenfalls sehr hübsch ist und so dem Bild vom Girlie von nebenan entspricht und sich ebenfalls in den "Service" eingeschaltet hat.
Wie gesagt, der Service der beiden (einer meiner seltenen Dreier) war technisch erste Sahne – besonders jener der Helena – doch ihre stumpfe Unsensibilität für den Menschen, der hinter dem Klienten steckt, hat mich – gelinde gesagt- etwas genervt. Mich nervt eh, wenn jemand den anderen für blöd hält, ohne ihn überhaupt zu kennen (oder kennen zu wollen) und unbeirrt auf der einen Schiene weiterfährt, besonders wenn das Gegenüber einem „auf die Sprünge“ hilft, eben das nicht zu tun. Da muss ich sagen, sehe ich einen mangelnden Respekt, der wohl nicht zum Mitbringsel eines jeden Menschen gehört – und der wird wohl auch nicht im vermuteten „Hinterfeld“ dieser Damen im Zentrum stehen...
Dass dann während des Service selbst seitens der Girls in der rumänischen Landessprache (die ich zwar nicht spreche doch als „Lateiner“ in Ansätzen etwas verstehe – und vor allem lese ich die Mimik und Gesten) auch über den in „Behandlung“ befindlichen Klienten eher auf der respektlosen Seite geschnorrt wurde war eher mühsam, denn was sie mitzuteilen gehabt haben, hätten die beiden in einer für alle verständlichen und beherrschten Sprache (Italienisch und Englisch) mitteilen können, da hätte ich mit Humor und mit Autoironie mittun können und die eher mühsame Situation etwas entschärfen und auf erfreulicher Bahnen bringen können.
Aber eben, das mit dem Respekt ist so eine Sache, vor allem wenn er unilateral ausgelebt wird...
So war dann das Ganze eine technisch zwar brillant vorgetragene Angelegenheit (speziell seitens Helena, danke , danke), doch unter dem Strich „a waste of time, money and effort“.
Ganz anders verhielt sich da eine andere Rumänin, eine anmutige schön gewachsene Frau – und, wenn sie noch etwas fragiler gebaut wäre, erschiene sie als eine Art moderne Audrey Hepburn. Ich kam mit dieser faszinierenden feinen und reifen Frau eher zufällig ins Gespräch, nämlich über ihre Schwester Stella.
Stella machte mich zu Beginn meines Besuchs im Palace - kaum war ich an der Bar – sofort an. Habe sie aber, weil ich das eher als aufdringlich empfinde, „abgewimmelt“ , was mir heute noch leid tut, denn sie hat es wirklich sympathisch und liebenswürdig getan. Und zu späterer Stunde durfte ich sie bei einem längeren Gespräch als überaus liebenswürdige und starke Frau kennen lernen und viel über ihre Biographie erfahren. Sie ist eine der typischen Frauen, die nach dem Motto leben „ wenn’ s mich nicht umhaut, stärkt es mich“ . Ich habe für sie eine starke Sympathie und Empathie entwickelt, was meinen Respekt gegenüber dieser Frau, die vom Leben schon etwas gezeichnet ist, noch verstärkt hat. Habe mich irgendwann mal dann später doch wieder zu Stella gesetzt und nachdem ich mich aber aufmachte, um mich für weitere Schandtaten umzusehen, macht mir die Frau nebenan, die das Gespräch mitverfolgt hatte, Avancen, mich doch zu ihr zu setzten, wobei wir nun wieder bei der charmanten Magdalena wären.
Sie gab sich dann als Magdalena aus und erklärte, sie wäre die Schwester der Stella, mit der ich mich zuvor unterhalten hatte. Was folgte war ein Gespräch der schönsten Art und ich habe eine Frau kennen gelernt, die sehr erfahren ist (auch auf dem Job) und eine schöne, elegante Zurückhaltung zeigt, die sich aber nicht auf den menschlichen (warmen) und klugen Umgang bezieht. Verschiedener könnten die beiden Schwestern nicht sein. Der gemeinsame Nenner der beiden ist das Positive in ihrem Wesen, das sich allerdings sehr verschiedenartig manifestiert.
Es kam dann mit Magdalena, wie es kommen musste... ab ins Versacezimmer. Die Zeit, die ich mit dieser rundum schönen Frau verbringen durfte, war so schön, das mir die Worte dafür fehlen: GFS der wirklichen Topklasse mit viel Gefühl und „Fingerspitzengefühl“ . Eine wahre Perle, was ja von Shiraz und anderen bereits vor mir festgestellt wurde.
Später konnte ich mit verfolgen, wie einer der "Eckpfeiler des Palace", Olivia, der Reihe nach von lustlosen Klienten abgewimmelt wurde und sich dann etwas resigniert zu mir setzte. Wir unterhielten uns länger – irgendwie war ich so etwas wie ihr Beichtvater, oder die „dargebotene Hand“ -, bis ich das Gefühl hatte, sie müsste sich wieder ihrem Kerngeschäft zuwenden. Da wurde sie auf einmal selbst die „dargebotene Hand“, denn sie bot mir Hand - wie hätte es auch anders sein sollen - auf ein erneutes Erlebnis (mit ihr natürlich). Ich hatte an sich keinen Bock mehr und erklärte, dass das keinen grossen sinn mache und dass sie mit mir dabei eh das „Ostermysterium“ durchspielen müsste, nämlich einen Toten zur Auferstehung zu bringen. Sie „ging die Wette“ trotzdem ein und – gewann.
Ich staune immer wieder, welche erotische Kraft von dieser Frau ausgeht, obwohl sie alles andere als eine Optikgranate ist und dem galeottschen Beuteschema punkto Aussehen (eher anmutige Weiblichkeit mit leichten, sanften Rundungen) an sich nicht entspricht, ja diametral entgegen gesetzt ist.
Ich kann sagen, dass dies - obwohl schon Runde drei - mit Olivia eine unglaublich intensive Sache wurde. Wahrscheinlich geht die erotische Kraft dieser Frau davon aus, dass man mit ihr das Gefühl gewinnt, dass sie den Sex selbst braucht und geniesst, was dann „Männchen“ zu einem Sonder-Effort stimuliert, der sich schliesslich in einem erfüllten Climax entlädt. Ich weiss es nicht. Kann nur sagen, dass das Erlebnis mit dieser gutherzigen Frau das Sahnehäubchen war eines Palace Besuchs, der (auch aus Gründen, auf die ich hier nicht eingehen will) gemischte Gefühle aufkommen liess, aber letzten Endes über ein Crescendo zu einem absoluten Fortissimo führte.
Nach Anfangsschwierigkeiten im vom Orchester noch desorientiert interpretierten 1. Satz – obwohl die Bläsersätze professionell gut gesetzt waren - wurde die Symphonie dann doch noch würdig zu Ende gebracht.
Das galeottsche Konzert endete schliesslich mit einem leisen Impromptu zu zweit, einem intimen stillen Gespräch mit Stella, mit der ich jedoch nicht noch einen vierten Symphonie- Satz durchspielen mochte (wagte, resp. konnte), denn der wäre sicherlich „vivace ma non troppo“ - mit Betonung auf „non troppo“ - ausgefallen und das geforderte "Maestoso con Brio" am Schluss wäre auf der Strecke geblieben... und gleich unausgewogen wäre dann auch der Bankauszug geworden.
Alles in allem wieder ein gelungener Abend im Club Palace, der aber irgendwie immer noch nach jener Hochform ringt, die diesen Club ausmacht und liebenswert macht – aber o zopft is e mol ...
Galeotto