Mit viel Liebe zum Detail:
FKK-Palast Freiburg gewährt Journalisten Einblick
Großes Interesse seitens der Medien herrschte gestern am Mittwoch Mittag im Freiburger FKK-Palast:
Die zahlreichen Bauarbeiter im Haus hatten ihr Handwerkszeug für die letzten Feinarbeiten gegen 13 Uhr zur Seite geräumt, um einer etwa zwanzigköpfigen Journalistenschar Platz zu machen, die auf Einladung des Palasts mit Kameras, Mikrofonen und Schreibblöcken neugierig das ‚schönste Bordell Deutschlands‘ in Augenschein nahm.
Zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung am 14. Oktober erhielten die Medienschaffenden ausnahmsweise einen für sie ungewohnten Einblick hinter jene Palastmauern, die unter dem weithin sichtbaren Schriftzug „Bordell Kultur Gut“ neue Maßstäbe setzen. Komplett in künstlerischer Handarbeit wurde das ehemalige Gebäude der Firma Junkers Thermen in der Freiburger Tullastraße 79 in eine märchengleiche Mischung aus römischem Badehaus und indischem Tempel verwandelt.
Wenn Liebe Sünde ist, dann ist es hier die Liebe zum Detail:
Der FKK-Palast gewährte der Öffentlichkeit zum ersten und vielleicht letzten Mal Einblick in sein innenarchitektonisches Wunderland, das bundesweit Seinesgleichen sucht. Auf 1.200 liebevoll gestalteten Quadratmetern werden künftig 20 bis 30 Mitarbeiterinnen die Gäste verwöhnen.
Olivenbäume und Palmen im Außenbereich finden sich hier ebenso wie schier endlose blattvergoldete Decken, St.-Petersburger Tapeten sowie Kreuzgewölbe und Fassaden, die in Anlehnung an die neogotische Denkweise Antoni Gaudis gestaltet wurden. Als Themenräume warten unter anderem ein Zirkuszeltzimmer, eine ockerfarbene Steinzeithöhle, eine an amerikanische Galafilme erinnernde riesige Venusmuschel, ein kunstvoll gestaltetes, behindertengerechtes Besucherzimmer, ein Schneckenzimmer, das Maharadschagemach, ein Barockzimmer und das Palastzimmer darauf, dass am Freitag erstmals ihre Türen aufgestoßen werden.
Zur Entspannung stehen zwei riesige Whirlpools (im Innen- und Gartenbereich), Dampfbad, Sauna, eine orientalische Lounge sowie ein sehr spezielles Programmkino und viele weitere Einrichtungsdetails zur Verfügung. Begrüßt werden die Gäste von einem schweren Bronzegorilla im Eingangsbereich, der – erschaffen vom Freiburger Bildhauer Pál Mathias – den Zauber des neuen Ortes schon beim Entrée begreifbar macht.
Journalistenfragen, warum der FKK-Palast zugleich auch Deutschlands erster grüner Puff sei, wurden im Übrigen mit nackten Tatsachen beantwortet: Im Keller steht ein ultramodernes Blockheizkraftwerk zur Erzeugung von Wärme und elektrischer Energie mit zwei nachgeschalteten Gasbrennwertgeräten zur weiteren Nutzung der Abgaswärme; der ganze Palast ist mit einer hochkomfortablen Fußbodenheizung ausgestattet, dazu gibt es eine Regenwasserzisterne mit 12.000 Liter Fassungsvermögen, auf dem Dach die technische Steuereinheit für eine zentrale Raumbe- und -entlüftung mit Wärmerückgewinnung und einen Rundum-Vollwärmeschutz durch modernste Fassadenisolierung.
Nach 20-monatiger Bauzeit heißt es dann am Freitag im Rahmen einer Riesen-Einweihungsparty mit vielen künstlerischen Programmpunkten endlich: Tore auf für Deutschlands ungewöhnlichstes Bordell in der Tullastraße 79 in Freiburg. Zu klären wäre dann nur noch die Antwort auf die Frage der vierjährigen Tochter eines Freiburger Bauarbeiters: „Papa, wo wohnt denn hier der König?“
http://www.fkk-palast.com

Immenses Medienecho am Mittwoch Nachmittag bei der Pressekonferenz im FKK-Palast Freiburg

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Kultur im "grünsten Bordell Deutschlands"
15. Oktober 2011 – 01:01
Quelle http://3-ufer.com/?p=15788
KL – Photo FKKP) – Es gibt Themen, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Ein solches Thema ist die Eröffnung des „schönsten Bordells Deutschlands“ in Freiburg. Denn Prostitution ist zwar so alt wie die Menschheit, aber dennoch ein großes Tabu. Und das, obwohl es sich um das „älteste Gewerbe der Welt“ handelt. So lange es Angebot und Nachfrage gibt, gibt es auch Prostitution. Wenn man diesen Umstand als Realität akzeptiert, kann man die Eröffnung des Etablissements in Freiburg eigentlich nur begrüßen, denn der „FKK-Palast“ stellt das krasse Gegenteil zum schmuddeligen Straßenstrich oder Rotlicht-Milieu dar.
Diese Rotlicht-Milieus und Straßenstriche sind, auch wenn viele das nicht wahrhaben möchten, die Realitäten in den Städten dieser Welt. Es gibt sie nicht nur in großen Metropolen, sondern bis hin die letzte Kleinstadt im Schwarzwald. So sieht man in Strasbourg immer wieder junge Prostituierte im Hafenviertel, beobachtet von finsteren Zeitgenossen in großen, schwarzen Luxuskarossen mit osteuropäischen Nummernschilder und man muss nur 1 und 1 zusammenzählen um zu verstehen, was dort passiert. In diesem Milieu sind Drogen, Zwangsprostitution und kriminelle Handlungen aller Art an der Tagesordnung. Insofern ist die moralische Entrüstung, die hier und da ob der Eröffnung dieses Bordells in Freiburg zu hören ist, eigentlich reine Heuchelei, denn dieses neue Bordell steht zu sehr im Licht der Öffentlichkeit, als dass sich hier eine Keimzelle für diese Art Rotlicht-Kriminalität entwickeln könnte.
Das neue Bordell in Freiburg überrascht: In Form eines Palastes, der eine Mischung aus einem römischen Badehaus und einem indischen Tempel darstellen soll, durften sich zahlreiche Künstler verewigen. Erstaunlich, aber wahr: Blattvergoldete Decken, Sankt Petersburger Tapeten, Kreuzgewölbe und neogotische Fassaden, die dem Werk des spanischen Wunderarchitekten Antoni Gaudí nachempfunden sind und viele andere wundersame Spielereien sollen aus diesem Bordell ein kulturelles Erlebnis machen, wobei fraglich ist, ob die zukünftigen Gäste eher ein Auge auf die vom Freiburger Bildhauer Pál Mathias gestaltete Bronzestatue eines Gorillas oder die Mitarbeiterinnen des Hauses werfen werden.
Ganz klar, mit diesem Etablissement wollen die Betreiber aus dem Schmuddelimage ihrer Branche ausbrechen. Für die Mitarbeiterinnen dürfte es im Zweifelsfall angenehmer sein, in diesem Ambiente zu arbeiten, als sich die Beine an einer dunklen Landstraße oder im Industriegebiet in den Bauch zu stehen. Doch auch, wenn die Betreiber stolz darauf hinweisen, dass es sich „um den ersten grünen Puff Deutschlands“ handelt (immerhin, wir sind in Freiburg…), der mit einem eigenen Blockheizkraftwerk und anderen nachhaltigen Energiekonzepten arbeitet, bleibt am Ende eines: Hier wird Sex gegen Geld verkauft. Ob man das nun gut oder empörenswert findet, bleibt jedem selbst überlassen.