Prolex
und auch Lugano60
Von euch lese ich in mehreren Beiträgen wie ihr euch die perfekte Illusion im pay6 wünscht. Mich würde echt mal interessieren was ihr genau damit meint.
Zunächst einmal ein Kompliment von mir an deine Adresse. (C'est le ton qui fait la musique!) Ich werde mir Mühe geben meine Position möglichst genau zu umschreiben.
Pay6 bedeutet für mich in einem umfassenden Sinne "Sex ohne Stress". Dabei ist für mich von ganz zentraler Bedeutung während des gesamten Clubaufenthalts (d.h. vom Moment der Türöffnung bis zum Verlassen des Tempels) ein stressfreies Cluberlebnis geniessen zu können: Entspannung pur um die leeren Batterien vom Alltag aufladen zu können.
Anders ausgedrückt ist für mich ein nerventreibender Clubaufenthalt mit Enttäuschungen so gut wie wertlos, weil er nicht den gewünschten Erholungsfaktor bringt. Als Kunde hast du ja grundsätzlich die Wahl, ob du dich dafür entscheiden willst, eine Reise in den Süden inkl. 5 Sterne-Hotel zu verbringen oder ob du dieses Geld ca. 600 CHF.- in einem Premium Club im Globe oder BA ausgeben möchtest. Beides kostet ziemlich genau gleich viel, somit musst du dich entscheiden, auf welche Art und Weise du am besten die Regeneration deiner Arbeitskraft sicherstellen kannst.
Angenommen du entscheidest dich für das 5* Sterne Hotel inkl. Flug, dann erwartest du eine zuvorkommende Betreuung von A-Z und zwar von der ersten Sekunde an, beim Betreten des Hotels. Es wird dir jeder Wunsch von deinen Lippen abgelesen, so kann ich mich zu 100% erholen und regenerieren. Das wäre exakt meine Illusion bzw. Wunscherwartung an einen Premium Sauna Club bzw. deren Girls wo die Clubeinheit ja auch mit CHF fast dreimal mehr kostet als in einem 50 Euro/CE Club.
Ohne Stress bedeutet für mich, strahlende und fröhliche Gesichter zu sehen, wenn ich den Club betrete, die dankbar sind, dass man sich für den 5-Sterne Club entschieden hat; günstigere Optionen gibt es ja genug.
Stressfrei bedeutet für mich aber auch, dass ich als Kunde in meiner Freizeit nicht die Sorgen der ganzen Welt anhören muss geschweige denn versuchen muss, diese zu lösen. Viele Freier, nicht nur ich flüchten sich vor der realen Welt in die Pay-6-Welt, weil sie den Alltagsbeziehungsstress nicht mehr hören können bzw. sich erholen müssen.
Mal ganz im Ernst, lieber Zodiac, erzählst du deinen Kunden im Beruf, über deine Probleme mit deinem Chef?
Stressfrei heisst, dass man einmal im Dienstleistungsbetrieb des Premium-Puffs angekommen, analog zum Fünf-Sterne-Hotel einfach loslassen und ohne Sorgen bzw. unverbindlich in die Welt der Illusionen eintauchen kann.
Eins meiner Lieblingswgs ist eine totale Motztüte.
Das ist für mich eben der springende Punkt, kannst du dir in deinem Beruf erlauben, eine Motztüte zu sein? Oder noch besser deinem Chef zu sagen, wenn du zu spät zur Arbeit erscheinst: "Lieber Chef, nimm mich doch einfach so wie ich bin."
In einer realen Beziehung bin ich mit dir absolut einig, dass man jemanden so nehmen muss, wie er ist. Im Puff will ich mir was Gutes tun und suche bzw. bezahle eine Dienstleisterin, um mich vom Alltagsstress erholen zu können und nicht weil ich eine echte Beziehung suche. Anders gesagt wie oft kommt es an einer guten Adresse (5-sterne-hotel) vor, dass die Receptionistin einen Stein reisst? Sehr selten. Der Kunde ist König. Dieses Motto wird dort gelebt.
Wenn ich mich im Club-Besuch nerve, weil mir von den Girls nicht genügend Aufmerksamkeit bzw. Betreuung geschenkt wird, dann habe ich keinen Erholungseffekt und nächstes Wochenende gebe ich mein Geld lieber dort aus, wo es gerne willkommen ist.
Ich hoffe dir meine Sicht verständlich gemacht zu haben. Ich bin mir auch bewusst, dass viele Girls überhaupt keine Berufserfahrung mit sich bringen, und somit schlicht ahnungslos sind, welcher Umgang in der Betreuung des Kunden angemessen ist. Diese Zeit zur Angewöhnung müssen wir ihnen sicher lassen.
Kundenkategorisierung im Pay-6 nach Dr. Velten...
Gerade weil die Kunden so unterschiedlich sind, bin ich da soben auf eine interessante Kunden-Kategorisierung einer älteren Dissertation (ist trotzdem interessant zu lesen) gestossen, ich musste richtig schmunzeln:
https://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution
Auf der Grundlage ihrer Stichprobe unterscheidet Velten in ihrer biografischen Kunden-Studie[73] in Deutschland sechs Kategorien von Kunden:
Enttäuschter Romantiker: Er ist zumeist älter als 40 Jahre und verheiratet, geschieden oder ledig und kommt in allen Bildungsschichten vor. Er nutzt die Prostitution als Ersatz für empfundene Defizite in der privaten Partnerschaft. Er hätte lieber eine feste Partnerin und wäre dieser treu. Das gelingt ihm aber nicht, da es entweder zur Zeit keine Partnerin gibt oder sie sich sexuell verweigert.
Rationaler Stratege: Er ist im Durchschnitt 39 Jahre alt und ebenfalls verheiratet, geschieden oder ledig. Im Gegensatz zum enttäuschten Romantiker kann er seinen Prostitutionsbesuch rational durch Defizite erklären, ohne das Gefühl zu haben, etwas zu tun, was einer privaten Partnerschaft schaden könnte.
Liberalisierter Kunde: Er ist ebenfalls über 40, aber in der Regel geschieden und verfügt über ein geringeres Bildungsniveau. Er hat sich von traditionellen Partnerschaftsvorstellungen freigemacht (liberalisiert) und geht zu Huren, weil er Lust an der Überschreitung von Grenzen hat. Gleichwohl kann sein prostitutiver Erstkontakt auch aus einem Defizitgefühl erfolgt sein. In Veltens Beispiel stellt dieser Kundentyp eine Ausnahme dar.
Hedonist: Er ist durchschnittlich Mitte 30, ledig und mit unterschiedlichem Bildungsniveau. Er besucht Prostituierte weniger aufgrund privater sexueller Defizite, sondern aus Lust an der Prostitution. Er hat eher unkonventionelle Partnerschaftsideale und keine Schwierigkeiten, die eigenen Kundenaktivitäten mit seinem Selbstbild zu vereinbaren.
Zwiespältiger Kunde: Er ist zwischen 20 und 30 Jahre alt. Er kann seine Kundenaktivitäten überhaupt nicht mit seinem Selbstbild vereinbaren, obwohl er keine konventionellen Beziehungsvorstellungen hegt. Er erlebt die Prostitutionsbesuche als unkontrollierbare rauschhafte Dynamik, die er zur Herstellung seiner Männlichkeit nutzt und von denen er sich abhängig fühlt. Er bereut den Prostitutionsbesuch, doch das Gefühl der Minderwertigkeit als Mann zwingt ihn zu Wiederholung und zur erneuten Wiederherstellung von Männlichkeit.
Neugieriger Single: Er stellt wie der liberalisierte Kunde ebenfalls eine Ausnahme in der untersuchten Stichprobe dar. Er hat nicht-traditionelle Beziehungswünsche und weit mehr sexuelle Spontankontakte als andere Kundentypen. Er geht aus Neugier zu Prostituierten, eventuell nach einer festen Partnerschaft und in der Regel auch nur wenige Male im Verlauf seines Lebens. Kunde zu sein, ist mit seinem Selbstbild nicht vereinbar, weil ihm der Kontakt zu wenig erotisch vorkommt.