Vor der OP war er ganz normal, jetzt zeigt Familie Ärzte an
Angelo D. (81) fiel vom Pflaumenbaum und musste operiert werden. Seither ist der Opa sexsüchtig.
Wie ein Sexprotz sieht Angelo D.* nicht gerade aus. Klein, unrasiert, zerbrechlich, ist er den Tränen nahe. Der 81-Jährige darf nicht an seine Ersparnisse. Er kommt nicht an den Monatszins seiner Untermieterin. Auch über seine zwei Häuser kann der pensionierte Schneider aus Biasca TI nicht verfügen.
«Sie haben überall den Daumen drauf. Und mich behandeln sie wie einen Verbrecher», beklagt sich Angelo D. Sie, das sind sein Sohn, seine Tochter und die Tessiner Vormundschaftsbehörde. Grund dafür ist Angelos unkontrollierte Sexsucht.
Bis vor drei Jahren war Angelo D. ein ganz normaler Grossvater. Doch eines Tages fiel er in seinem Garten vom Pflaumenbaum. «Mein Vater brach sich sieben Rippen, stach sich die Lunge an», erzählt sein Sohn Daniele D.* (41).
Nach seinem unglücklichen Sturz kam Angelo D. ins Bellinzoneser Regionalspital. «Er wurde aber erst nach drei Wochen operiert», sagt Daniele D. «Er hatte starke Schmerzen, bekam von der Krankenschwester Morphium. Vielleicht zu viel. Denn plötzlich gabs einen Atemstillstand. Mein Vater kippte vier Tage ins Koma. Dabei muss eine Hirnfunktion ausgelöscht worden sein. Eine, die die Sexlust bremst.»
Denn kaum aus dem Krankenhaus entlassen und genesen, sei Angelo D. in die Bordelle gerannt. «Dort verjubelt er das ganze Geld. Einmal hat er seine ganze Rente, 5000 Franken, im Puff gelassen», klagt sein Sohn.
Er findet heraus, dass sein Vater eine Lieblingshure hat. «Eine junge Rumänin, verheiratet, ein Kind. Sie nimmt meinen Vater aus wie eine Weihnachtsgans.»
Daniele D. fürchtet ums Erbe: eine 200-Quadratmeter-Villa in Biasca und ein Ferienhaus im Puschlav, zudem über 80 000 Franken Barvermögen. Der Architekt erwirkt die Entmündigung von Angelo D. und zeigt das zuständige Ärzte-Team des San-Giovanni-Spitals wegen schwerer Körperverletzung an.
Das Krankenhaus wehrt sich gegen die Vorwürfe. «Wir weisen jede Schuld von uns», sagt Spitaldirektor Michele Morisoli. «Unser Personal hat nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.»
Angelo D. ist empört. «Ich bin nicht sexsüchtig. Ich habe ein Leben lang geschuftet. Mit meinem Geld kann ich schliesslich machen, was ich will!»
Der Rentner gibt zu: «Ich bin mit dem Velo zu den Bordellen in die Täler gefahren. In Bodio habe ich dann Leona kennengelernt. Sie brauchte Geld für eine Autoreparatur. Ich habe ihr geholfen. Das waren aber keine 5000, sondern nur 3000 Franken.»
Opa Angelo verteidigt seine Lieblingshure. «Als meine Frau vor einem Jahr starb, hat Leona mir beigestanden. Sie ist nicht nur gut im Bett. Sie gibt mir Lebenskraft, neuen Mut. Sie ist meine Freundin. Meine einzige Vertraute.» Seine Familie aber mache ihn unglücklich. «Meine Kinder will ich nicht mehr sehen», sagt der 81-Jährige. «Besonders enttäuscht bin ich von meinem Sohn.»
*Name bekannt
http://www.blick.ch/news/schwe…-sein-geld-im-puff-147092




























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