Wie billig, bei diesem Thema einmal mehr die rechtspopulistische Ansicht, dass die Grünen und die Linken für die Verbote verantwortlich sind, ins Feld zu führen.
Wer hatte denn in den letzten Legislaturperioden die Mehrheit im Parlament? Und hat somit diese von Dir angeprangerten Verbote verabschiedet? Wenn ich mich nicht irre, haben wir eine Zeit der bürgerlichen Mehrheiten hinter uns. Seit den letzten Wahlen hat sich das ein bisschen verschoben. Also spar Dir deine plakativen Aussagen für den nächsten Parteitag, da sind sie besser aufgehoben.
Das Thema hier ist nämlich ein anderes: Es geht vielmehr um die Frage, was wir davon halten, als Freier quasi in globo kriminalisiert zu werden. Und zu dieser Frage hast Du leider nichts gesagt.
Ansonsten kann ich mich nur der Ansicht von Badwischer anschliessen, dass das Ganze irgendwie ungeheuerlich ist.
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Wer sich für ein Verbot der Prostitution einsetzt, wie das in diesem Artikelchen geschieht, und es für richtig hält, wie Schweden, dass allein der Freier bestraft wird, kriminalisiert implizit den Freier, oder nicht? Ich verstehe nicht, warum es dazu noch einen weiteren Kommentar braucht.
Es ist nun mal so, dass das Tagi-Magazin ein linksgrünes, feministisches Blättchen ist, das dem Samstags-Tagi gratis beiliegt, denn sonst würde es wahrscheinlich kaum jemand kaufen. In der linken Ideologie ist es immer der Staat, der seine Bürger auf den richtigen Weg bringen soll. Eigenverantwortung wird sehr klein geschrieben. Letztlich führt diese Ideologie zur Diktatur, da abweichende Meinungen und Lebensstile als falsch angesehen werden.
Die Emanze, die als Verfasserin extra nach Schweden gepilgert ist, wusste doch schon im Vornherein, dass ein Verbot das einzig Richtige ist. Eigentlich erübrigt sich ein weiterer Kommentar zu dieser Art von Journalismus (reiner Thesenjournalismus), aber trotzdem:
1. Grundsätzlich sollte darüber nur jemand schreiben, der einschlägige Erfahrungen gemacht hat, und zwar entweder als Freier oder dann als Hure. Alles, was diese Intelligenzbestie zu wissen glaubt, hat sie selektiv aus zweiter und dritter Hand erfahren. Folglich: Schreibt ein Mann darüber, hat er wohl Erfahrung damit, aber glaube mir: Welcher Redaktor in diesem politisch korrekten Magazin würde sich outen? Sein Ruf wäre, besonders bei Frauen, in der ganzen Tamedia für immer ruiniert.
2. Warum wird nur über Strassenprostitution geschrieben? Bei uns macht diese nur einen kleinen Teil aus. Und in Schweden waren andere Arten schon immer verboten. Also ist der Blickwinkel völlig eingeschränkt.
3. Gehen wir davon aus, dass mehr als 50% der Männer Erfahrungen mit Prostitution haben, ist wohl die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch der eine oder andere Typ einer Tagi-Redaktorin darunter zu finden ist. So intelligent sind diese Frauen schon, dass sie mit einem Verbot das zu verhindern trachten (oder es zumindest glauben).
Jedenfalls bin ich froh und stolz, in einem in vielen Bereichen sehr liberalen Staat zu leben, der sich darauf beschränkt, dort die Freiheit der Bürger einzuschränken, wo es wirklich nicht anders geht. Und das ist bei der Prostitution sicher nicht der Fall.