Gemäss 20 Minuten soll der ehemalige Raiffeisen-CEO Pierin Vincens eine Viertelmillion für Bordellbesuche über die Spesen abgerechnet haben.
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Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz erhoben. Der Vorwurf lautet unter anderem auf gewerbsmässigen Betrug. Vincenz habe seine privaten Vergnügungen von der Bank bezahlen lassen, wie «Inside Paradeplatz» unter Berufung auf die Anklageschrift berichtet.
So habe der Banker 251’000 Franken im Rotlichtmilieu liegen lassen. Im King’s Club in der Zürcher Innenstadt, einem Cabaret und Striplokal der Edelklasse, sei Vincenz Dauergast gewesen. Von März bis Juni 2014 besuchte er das Nobel-Cabaret 10-mal.
Laut Staatsanwaltschaft hat er dort 91’000 Franken allein für Champagner und Spass ausgegeben. Die Rechnung habe Vincenz nicht selbst bezahlt, sondern über seine Firmenkreditkarte beglichen, lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Es gilt aber weiterhin die Unschuldsvermutung.
Spass-Tour durch die Schweiz
Nicht nur in Zürich schlug der ehemalige Raiffeisen-Chef über die Stränge: In der Romandie besuchte er in Genf das Le Velvet für 7000 Franken und weitere Lokale für mehrere Tausend Franken. Auch in der Hauptstadt Bern hatte Vincenz ein Lieblingslokal: das Chikito, dort gab er gesamthaft 2800 Franken aus.
18’000 Franken gab der Banker zudem im Golden Club in Luzern aus. In einem Lokal im Tessin waren es weitere 11’000 Franken, und damit ist die Liste noch nicht zu Ende. Seine Spass-Tour durch die Schweiz habe immer die Raiffeisenbank bezahlt.
Spesen liefen über eigene Kostenstelle
Für seine Privatvergnügungen stand Vincenz laut dem Bericht eine eigene Kostenstelle zur Verfügung. Mit seiner alleinigen Unterschrift konnte der Raiffeisen-CEO Beträge von bis zu 5 Millionen Franken zeichnen. Bis 2011 liefen seine privaten Spesen, die er über die Raiffeisen-Karte laufen liess, direkt über diese Kostenstelle.
Die Spesen seien dann in die Hauptbuchhaltung der drittgrössten Schweizer Bank gelangt und wurden beglichen. Ab 2011 habe sich Eugen Mätzler, der Vertrauensanwalt von Vincenz, um die Spesen gekümmert, heisst es weiter: Er liess die Kosten über ein Treuhandkonto bei der UBS laufen.
Auch Ex-Aduno-Chef Beat Stocker ist angeklagt