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Menschenhandel & Zwangsprostitution

  • Antworten
    • Heute kam mal wieder ein Bericht auf SF über den sogenanten "Goldfinger-Fall". Echt krass wozu Menschen fähig sind. Z.B. eine schwangere Frau zu treten bis sie blutend zusammenbricht und ihr Kind verliert, nur damit sie wieder anschaffen gehen kann!
      Aber vorallem die Strafen von 10 Monaten für einige Zuhälter aus Mangel an Beweisen sind schon verheerend.


      Schlimm... Leider scheint der Kampf dagegen fast aussichtslos, ist einer im Knast kommt der nächste!

      • Gestern wurde auf SF1 der DOK.Film "Fesseln im Kopf" nochmal gezeigt. Weil ich den Film noch nie gesehen hatte und hier im Forum einige Berichte darüber drin sind schaute ich ihn mir an.
        Sehr aufschlussreich, wenn auch etwas merkwürdig. Ich will auf keinen Fall den Menschenhandel im Sexgewerbe in der Schweiz kleinreden, doch irgendwie schien es im Film fast so, als gäbe es zwar noch Einzelfälle in der Schweiz, aber um das Drama wirklich zeigen zu können muss man schon ins Ausland gehen, weil es da richtig schlimm ist!? An was liegt das? Der Typ den sie da interviewten behauptet ja, das Geschäft zu kennen, also hätte er Ihnen doch Beispiele nennen können? Oder ist die Gefahr einfach zu gross?
        Irgendwie schade, denn ich hatte mir erhofft mehr über die Situation in der Schweiz zu erfahren. Aber wie schlimm es mancherorts ist, hätte ich auch nicht geglaubt. Also wirklich sehenswert dieser Film!

        • Menschenhandel ist eine hässliche Tatsache, dass in unserer Gesellschaft weit verbreitet ist auch heute noch. Viele Menschen, insbesondere Frauen und Kinder, werden mit dem Versprechen einer guten Arbeitsplätzen und Gehältern gelockt und dann in die Prostitution verkauft oder Zwangsarbeit. Menschenhandel ist nicht nur innerhalb der restricted-Land Menschenhandels, sondern auch zwischen den Ländern.
          Heute, Frauen und Mädchen aus den USA werden in Mexiko gehandelt und dann von dort in andere Teile der Welt.
          Hier sind einige Fakten über den Menschenhandel, die Sie überraschen wird.
          Es wird geschätzt, dass die Zahl von Menschen, die Opfer von weltweit rund 600.000 bis 800.000 ist. Die Zahl der Menschen innerhalb der Vereinigten Staaten gehandelt wird rund 14.500 auf 17.500. Allerdings glauben Experten, dass die weltweiten Menschenhandel Zahlen in die Millionen gehen können, aber es gibt keine Möglichkeit der Überprüfung dieser.
          Es wird geschätzt, dass der durchschnittliche Zeitraum von Versklavung zwischen 2 und 5 Jahre läuft. Allerdings sind einige Opfer für sogar 20 Jahre oder mehr versklavt.
          Die Opfer des Menschen in der Landwirtschaft, Haushalt, Versandhandel Bräute, Prostitution und Sweatshops verwendet.
          In den Vereinigten Staaten, nach dem Bericht im Februar 2005, fast 80 Prozent der Fälle von Menschenhandel wurden aus San Diego, Los Angeles und San Francisco Bay Area gemeldet.
          Wenn es darum geht, Menschen in die Vereinigten Staaten, in der Regel nicht über Mexiko gemacht. Die Opfer werden in Mexiko gehandelt und von bis Kalifornien und von Kalifornien aus in anderen Teilen der Vereinigten Staaten.
          Menschenhandel wird eher an der Westküste der USA gegenüber der Ostküste.
          Menschen aus fast allen Ländern die Opfer des Menschenhandels. Allerdings sind die drei Top-Herkunftsländer Thailand, Mexiko und Russland.
          Die Taktik der Menschenhändler beschäftigt sind sehr einfach. Sie verweigern die rechtlichen Dokumente der Opfer, die sie bedrohen,, Strafe oder drohen dann zu ihren Familien schaden, verleugnen sie medizinische Hilfe und Pflege, vergewaltigen, sie manipulieren und / oder mißbrauchen sie psychologisch.V

          • 184 Personen wegen Menschenhandel in Zürich betreut

            Die Interventionsstelle für Opfer von Frauenhandel in Zürich hat letztes Jahr 184 Personen betreut. Erstmals ist auch ein Mann begleitet worden.

            (Tages-Anzeiger 06.05.10)

            Von 128 Opfern haben 68 eine Anzeige gegen die Täter erstattet. 19 Frauen arbeiteten mit den Behörden zusammen, ohne Anzeige zu erstatten. 38 Frauen entschieden sich gegen eine Zusammenarbeit mit den Behörden. Bei drei Personen gab es entweder kein Verfahren oder es war bis Ende Jahr abgeschlossen.

            56 Prozent der Opfer stammen aus osteuropäischen Ländern, vor allem aus Ungarn und Rumänien. 16 Prozent der Opfer sind aus Asien, vor allem aus Thailand. Aus Lateinamerika waren 14 Prozent der Fälle zu verzeichnen, Brasilien und die Dominikanischen Republik an der Spitze der Tabelle. 12 Prozent der Fälle kommen aus Afrika.

            Mehr als 60 Prozent der Fälle waren aus der Stadt Zürich, es wurden vor allem Frauen aus Ungarn unterstützt. Ein Teil dieser Frauen war legal in der Schweiz - gemäss Mitteilung eine neue Entwicklung. Rund 60 Prozent der begleiteten Frauen waren zwischen 18 und 27 Jahre alt, ein Mädchen war minderjährig.

            Erstmals Mann begleitet
            Erstmals wurde letztes Jahr ein Mann begleitet, der Opfer von Menschenhandel wurde. Im kommenden Jahr will die Interventionsstelle darüber diskutieren, wie das in Zukunft gehandhabt wird.

            Für die Opfer von Frauenhandel betreibt das Fraueninformationszentrum für Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa (FIZ) die spezialisierte Beratungsstelle FIZ Makasi.

            In der Beratungsstelle für Migrantinnen wurden insgesamt 469 Frauen beraten. Zielgruppen waren Migrantinnen mit ausländerrechtlichen Problemen, Cabaret-Tänzerinnen, Opfer häuslicher Gewalt und Prostituierte.

            FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration
            Badenerstrasse 134
            CH-8004 Zürich
            044 240 44 22
            [email protected]

            http://www.makasi.ch/index.php?section=home

            Don Phallo

            • Und doch das geschäft geht weiter, den die clubs werben wieder wie wild


              die idee ist für den mann logischerweise lukrativ, aber wir würden ja auch nicht 8 stunden arbeiten und eine stunde bezahlt bekommen, wie motiviert wären wir, und die wo dann gut sind wechseln dann dort wo mann auch für jede arbeit bezahlt wird, und schliesslich so hart wie es tönt für die ist es nur ein Job, den die meisten Girls sehr gut ausleben und uns schöne momente erleben lassen.


              und betreff aussehen, schönheit ist wirklich geschmacksache, aber dort ist
              nicht viel schönes vorhanden, jedenfalls die wo auf der webseite aufgeschaltet sind.


              daher sollte mann dies nich fördern und unterstützen.


              Ich habe jedenrfalls meine clubs und unterstütze solche machenschaften nicht, wie auch ich bei keiner tamoil tankstelle mehr danke, ups bin abgeschweift:smile:


              gruss

              • Flatrateclubs: Zwangsprostitution!


                In vielen deutschen Medien gibt es heute diese überall gleichlautende Meldung:

                Zwangsprostitution: Menschenhändlerring gesprengt



                Stuttgart. Sie sollen jahrelang junge Frauen aus Rumänien zur Prostitution gezwungen haben - jetzt wurde 19 Mitgliedern eines bundesweit agierenden Menschenhändlerings das Handwerk gelegt.

                Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Stuttgart mitteilten, durchsuchten am Sonntag 780 Polizei- und Zollbeamte bei Razzien in Baden- Württemberg, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie in Rumänien und in Spanien 44 Objekte. 13 Verdächtige wurden verhaftet, weitere 6 vorläufig festgenommen. Die Festnahmen der überwiegend aus Rumänien stammenden 19 Männer und Frauen stehen in engem Zusammenhang mit dem derzeit in Stuttgart laufenden Prozess gegen Betreiber der Bordellkette «Pussy-Club».


                Den nun Festgenommenen wird vorgeworfen, junge Frauen aus ihrer Heimat mit dem Versprechen auf Arbeit in der Gastronomie nach Deutschland gelockt zu haben. Stattdessen wurden sie unter Androhung von Repressalien für ihre Familien zur Prostitution in Bordellen in Heidelberg, Schönefeld, Recklinghausen, Kaiserslautern und Barsinghausen gezwungen, so die Fahnder. In den Bordellen sei «Flatrate-Sex» angeboten worden. Dabei dürfen Männer so oft Sex haben, wie sie wollen und können.


                In Haft ist jetzt auch der mutmaßliche Kopf der Gruppierung, der sich nach Spanien abgesetzt hatte und von seinem Versteck aus die Geschäfte geführt haben soll. Er ging den Fahndern am Samstag in Madrid ins Netz.


                Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt mit der Landespolizeidirektion und der Finanzkontrolle Schwarzarbeit seit vergangenem Sommer unter anderem wegen schweren Menschenhandels und Ausbeutung. Das Verfahren knüpft an die Erkenntnisse aus dem laufenden Prozess beim Landgericht Stuttgart an, bei dem sich fünf Betreiber von Bordellen in Fellbach, Heidelberg, Wuppertal und Berlin-Schönefeld wegen Menschenhandels und Sozialversicherungsbetrugs verantworten müssen.


                Die Fahnder gehen davon aus, dass die hierarchisch aufgebaute Gruppe seit 2004 Menschenhandel mit jungen Rumäninnen betrieb. Diese hätten in den Bordellen als Scheinselbstständige arbeiten müssen. Weder wurde der versprochen Lohn bezahlt, noch Steuern und Sozialabgaben entrichtet.


                Allein die fünf Angeklagten im Stuttgarter Prozess sollen rund 2,3 Millionen Euro Sozialversicherungsbeiträge am Fiskus vorbei geschleust haben. Von März 2008 bis Juli 2009 sollen sie rund 200 Frauen in den vier Bordellen mit niedrigen Pauschalpreisen beschäftigt haben. Für 100 bis 200 Euro hätten sich die Frauen einen Tag lang zur Verfügung halten müssen.

                • Polizei überführt Menschenhändler - Frauen zu Prostitution gezwungen
                  Die Deutsche Polizei sprengt einen Menschenhändlerring, die Festnahmen stehen in engen Zusammenhang mit dem "Pussy-Club"-Prozess

                  Sie sollen jahrelang junge Frauen aus Rumänien zur Prostitution gezwungen haben - jetzt wurde 19 Mitgliedern eines bundesweit agierenden Menschenhändlerings das Handwerk gelegt.

                  Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Stuttgart mitteilten, durchsuchten am Sonntag 780 Polizei- und Zollbeamte bei Razzien in Baden- Württemberg, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie in Rumänien und in Spanien 44 Objekte.

                  13 Verdächtige wurden verhaftet, weitere 6 vorläufig festgenommen. Die Festnahmen der überwiegend aus Rumänien stammenden 19 Männer und Frauen stehen in engem Zusammenhang mit dem derzeit in Stuttgart laufenden Prozess gegen Betreiber der Bordellkette "Pussy-Club".

                  Den nun Festgenommenen wird vorgeworfen, junge Frauen aus ihrer Heimat mit dem Versprechen auf Arbeit in der Gastronomie nach Deutschland gelockt zu haben.

                  Stattdessen wurden sie unter Androhung von Repressalien für ihre Familien zur Prostitution in Bordellen in Heidelberg, Schönefeld, Recklinghausen, Kaiserslautern und Barsinghausen gezwungen, so die Fahnder. In den Bordellen sei "Flatrate-Sex" angeboten worden. Dabei dürfen Männer so oft Sex haben, wie sie wollen und können.

                  In Haft ist jetzt auch der mutmassliche Kopf der Gruppierung, der sich nach Spanien abgesetzt hatte und von seinem Versteck aus die Geschäfte geführt haben soll. Er ging den Fahndern am Samstag in Madrid ins Netz. Die Fahnder gehen davon aus, dass die hierarchisch aufgebaute Gruppe seit 2004 Menschenhandel mit jungen Rumäninnen betrieb.

                  Allein die fünf Angeklagten im Stuttgarter Prozess sollen rund 2,3 Millionen Euro Sozialversicherungsbeiträge am Fiskus vorbei geschleust haben. Von März 2008 bis Juli 2009 sollen sie rund 200 Frauen in den vier Bordellen mit niedrigen Pauschalpreisen beschäftigt haben. Für 100 bis 200 Euro hätten sich die Frauen einen Tag lang zur Verfügung halten müssen.

                  Aus den bluewin-news 07.03.10 19:15

                  Soviel zum Thema Flatrate-clubs.
                  Muss ja nicht heissen, dass es hier auch so läuft, aber ich bin sehr skeptisch !!!

                  Don Phallo

                  • Die 'Aargauer Zeitung' veröffentlicht in der heutigen Ausgabe einen Bericht über den Zürcher Strassenstrich.


                    Darin findet sich auch die Bemerkung:

                    Zitat von Aargauer Zeitung

                    Im Jahr 2006 waren es noch 499 Neueinsteigerinnen, letztes Jahr bereits 795. Die meisten von ihnen kommen aus Ungarn, darunter viele Roma. Warum gerade Ungarn? «Ich weiss es nicht und will auch nicht spekulieren», sagt Rüegger (Chef des Ermittlungs-Kommissariats der Stadtpolizei Zürich). In einigen Fällen am Sihlquai gebe es Anzeichen auf Menschenhandel.

                    • Ich habe mich bisher nicht dazu geäussert. Mir scheint das Thema einfach zu umfangreich. Warum? Weil meiner Meinung nach JEDER und JEDE auf unserer Welt mitmacht. Entweder aktiv oder genauso wirkungsvoll passiv z.B. durch wegschauen oder ignorieren etc.


                      Das meine ich nicht als Vorwurf, sondern als sachliche Feststellung. Unsere Gesellschaft baut auf allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen auf. Nur was man reingibt, kann man daraus abrufen.


                      Und nun den Bezug zum Menschenhandel, bzw. die Brücke dazu:


                      Der Mensch hat einen inneren Trieb - egoistisch - um sich weiter zu entwickeln. Evolution heisst: immer wieder etwas besseres bieten können.


                      Und in unser Gesellschaft funktioniert das über das Geld. Unser Wirtschaftssystem ist danach ausgerichtet, dass mehr Geld besseres Leben bedeutet. Ab und zu gibt es "Aussteiger" oder "Alternative" oder "Kommunen" etc. doch die werden relativ schnell niedergewalzt.


                      Beispiel dazu: In einem Dokufilm über die "68er"-Generation fragte man einen erfolgreichen Geschäftsherrn in weissem Hemd und Krawatte: "Wo sind denn Ihre Ideale von damals geblieben?" Antwort: "Ja aber... damals haben wir protestiert und dadurch die Welt verändert. Wir haben erreicht, was wir wollten. Und dann war es an der Zeit, sich anderen Dingen zuzuwenden."


                      Wer Liebe, Toleranz, Menschlichkeit wirklich echt propagiert, der steht irgendwann alleine da. Wer in der Gesellschaft nicht spurt, der wird ausgestossen.


                      Und jetzt das Phänomen:
                      Kriminelle Vereinigungen, ob Mafia, Waffenschmuggel, Menschenhandel etc - da handelt es sich nicht um "Abweichung von der Gesellschaft", sondern um die Kreation einer "Gesellschaft in der Gesellschaft" - die einfach noch einen Tick besser läuft. Besser im Sinne von "Geld machen".


                      Natürlich verurteilt das jeder.... sobald man ihm aber einen Geldschein hinhält beginnt er sich schon am Kinn zu kratzen und denkt: "Ich wär ja blöd, wenn ich diesen Geldschein nicht nehme."


                      Dadurch wird Korruption möglich. Polizisten nehmen lieber Geld von Verbrechern, als diese zu verhaften. Das geht quer durch die ganze Gesellschaft. Jemand wirft eine leere Büchse fort. Wer hebt sie auf? Niemand. Dafür gibt’s Putzequipen. Eine illegale Prostituierte steht irgendwo. Wen kümmerts? Soll die Sittenpolizei doch schauen. Ein Drogendealer macht in der Öffentlichkeit Passanten an. Wen interessiert's? Soll die Polizei sich drum kümmern.


                      Wie funktioniert das menschliche Immunsystem?
                      Wird ein Virus, Bakterium oder sonstiger Fremdkörper entdeckt, stürzen sich die weissen Blutkörperchen drauf. Weitere werden alarmiert, der Körper beginnt sofort mit Produktion von neuen Abwehrkräften. Würde das Immunsystem wie unsere Gesellschaft funktionieren, würde jeder Mensch innert wenigen Tagen tot sein.
                      Oder umgekehrt:
                      Würde jeder Bürger, der ein Delikt beobachtet die Polizei alarmieren und würde diese dann bei Überlastung sofort neue Leute ausbilden und einsetzen, dann wäre Verbrechen in Kürze ausgerottet. Kein Verbrecher könnte mehr seine Nase zur Tür rausstrecken, ohne dass mit Fingern auf ihn gezeigt würde.


                      Doch in unserer Gesellschaft lohnt sich Verbrechen - und zwar für alle:
                      - Regenwälder abholzen gibt uns tolle Bücherregale.
                      - Kinderarbeit gibt uns billige Massenprodukte.
                      - Zwangsarbeiter in Goldminen helfen den Goldpreis stabil zu halten.
                      - Und der Frauenhandel ermöglicht uns erschwingliche Befriedigung.



                      Was ich hier geschrieben habe ist nicht die tolle Wahr- oder Weisheit.
                      - Es ist nicht die umfassende Analyse vom komplexen Problem der Menschheit.
                      - Es ist kein Drohfinger und keine Kritik.
                      - Es ist auch kein Besserwissen oder Patentrezept.


                      Es sind bloss ein paar persönliche Gedanken zum Thema Menschenhandel. Ein Schreib-Krümel im Getriebe, über das die Maschine nur einfach lacht und weitermahlt.


                      Jeder und jede von uns ist ein weisses Blutkörperchen, das sagt:
                      " Der Virus, der vor mir steht geht mich nichts an. Der ist sowieso zu stark für mich. Soll das Grosshirn mal was unternehmen. Und das Grosshirn seufzt und sagt: "Wozu gibt’s bloss all die Drüsen, die sollen ein Gegenmittel ausschütten". Und die Drüsen schauen sich gegenseitig an und sagen: "Okay, machen wir mal ein paar Versammlungen und stimmen dann ab, wer etwas unternehmen soll."
                      Und als der Kreislauf kollabierte war keiner schuld.

                      Gruss von Beat
                      Der Weise wandelt sich von "gescheit" zu "gescheiter". Der Narr geht noch weiter... bis "gescheitert" .


                      Das ist der kleine Unterschied

                      • Jupiter , alle

                        Mich enttäuscht der magere Feedback zu diesem Thema. Natürlich ist es ein sehr ernstes Thema, das mit dem nötigen Respekt angegangen werden muss. Umso mehr vermisse ich die Vertreter der Sektion Literatur und Germanistik.

                        Die Kernfrage ist doch eigentlich, ob wir damit in Berührung kommen, bzw davon profitieren. Wenn ich an das aufgestellte Wesen denke, das mich kürzlich bedient hat, kann ich es nicht glauben, oder doch.....?

                        • Gekürzte Ausschnitte aus MENSCHENHANDEL (E. Benjamin Skinner).(Auf Tatianas Wunsch gegenüber dem Autor sind die Namen ihrer Familie, Freunde und Schmuggler geändert und ihr Heimatland wird nicht erwähnt.)


                          Fortsetzung

                          Ende August 2002 herrschte dicke Luft in Amsterdam – nicht nur wetterbedingt. Zufällig hörte Tatiana ein Telefongespräch Antons mit: Am nächsten Tag sollten sie nach Spanien fahren. Er brachte die Frauen zurück in die Amsterdamer Wohnung und befahl ihnen, nach oben zu gehen und ihre Sachen zu packen.

                          Dort erwartete sie ein ‚Empfangskomitee’ von zwei bewaffneten Männern. Diese packten und fesselten sie und bedrohten sie mit ihren Waffen. Schlussendlich wurden Anton und seine Begleiter von den beiden Männern in die Flucht geschlagen. Nachher wurden die Mädchen in einen Kastenwagen verfrachtet und in ein Haus am Waldrand, ausserhalb von Amsterdam gebracht. Sie gingen in eine Wohnung im zweiten Stock, wo sie von drei weiteren Männern erwartet wurden. Einer war ein konkurrierender Zuhälter, den Tatiana von der Strasse kannte.

                          Aus dem Wortwechsel der Männer verstand Tatiana plötzlich, was vorging. Es handelte sich um eine feindliche Übernahme durch eine Konkurrenzorganisation oder eine rivalisierende Fraktion innerhalb desselben Syndikates.

                          Tatiana überlegte sich fieberhaft, wie sie sich aus dieser Situation befreien könnte. Da packte einer der Männer Tatiana und schleppte sie in ein Schlafzimmer. Sie sagte sich, dass sie gegen nur einen event. eine Chance hat, zu entkommen. Das Schwierigste war, sich von dem Mann loszureissen. Als er sie aufs Bett warf, griff sie nach der Nachttischlampe. Sie wollte ihm damit auf den Kopf schlagen und dann loslaufen. In diesem Moment kam ein lauter Knall aus dem Wohnzimmer, Lichter schienen durchs Fenster herein. Sie hörte Geschrei, ihr Peiniger warf sich unters Bett, und sie lief zum Balkon. Auch die nackte Maria, die nebenan vergewaltigt worden war, lief zum Balkon. Die Schlafzimmertür flog auf.

                          „Polizei“, rief ein niederländischer Beamter.

                          Tatiana stand noch unter Schock, als ein anderer Beamter ihr ein Laken über die Schultern legte.

                          „Wir wissen, was passiert ist“, sagte er. „Es ist vorbei.“


                          Tatiana hat überlebt und ist freigekommen, doch statt sich zu verstecken wie die meisten anderen, hat sie den Kampf gegen die Menschenhändler aufgenommen und als Zeugin gegen sie ausgesagt. Später gründete sie die Organisation Atalantas, die sich mit Aufklebern in Bordelltoiletten und Kontaktinformationen in Lippenstiftetuis an Zwangsprostituierte wendet und sie wissen lässt, dass sie nicht allein sind.

                          Bei seinen Recherchen hat der Auto Tatiana über diese Organisation kennen gelernt. Sie hat ihn nachher auch noch während 3 Wochen in eine Osteuropäische Hauptstadt begleitet, um ihn bei seiner Tätigkeit zu unterstützen. Sie hat eingewilligt unter der Bedingung, die Namen ihrer Familie, Freunde und Schmuggler in seinem Buch zu ändern und ihr Heimatland nicht zu erwähnen.

                          Tatiana hat grossen Mut, der ihr half, die Freiheit wiederzuerlangen und danach ihr Leben zu riskieren, um anderen zu helfen.

                          „Körperlich kann eine Sexsklavin vielleicht befreit werden“, sagt Tatiana. „Aber emotional wird sie nie frei sein. Die Schande ist wie ein Schatten, den man nicht los wird. Sie ist mal kleiner, mal grösser. Aber sie begleitet dich überall.“


                          +-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+

                          • Gekürzte Ausschnitte aus MENSCHENHANDEL (E. Benjamin Skinner).(Auf Tatianas Wunsch gegenüber dem Autor sind die Namen ihrer Familie, Freunde und Schmuggler geändert und ihr Heimatland wird nicht erwähnt.)


                            Fortsetzung

                            Gegen sechs Uhr abends kam Anton zurück, schloss die Wohnung auf und brachte sie an ihren neuen Arbeitsplatz. Als eine der schätzungsweise 150'000 Illegalen in den Niederlanden konnte sie nicht in den angemeldeten Clubs oder im Rotlichtbezirk arbeiten. Also fuhr Anton sie in eine abgelegene Tippelzone am Wasser, einer von mehreren Bereichen, die die Stadt Amsterdam 1997 mit Steuergeldern eingerichtet hatte, um den Strassenstrich zu regulieren.

                            Dort sah sie eine Menagerie von gut achtzig Prostituierten, darunter von Crack benebelte Holländerinnen, aufgedonnerte Transsexuelle und einige zitternde illegale Osteuropäerinnen. Alle warteten in extra zu diesem Zweck eingerichteten, bushaltestellenähnlichen Unterständen, an denen Geschäftsleute, Studenten und Stadtverordnete vorüber fuhren, um ihre Körper zu mieten.

                            Anton hielt an einem kleinen Laden, in dem sich die Frauen duschen konnten. Er kaufte Kondome und erklärte Tatiana, was sie zu tun hatte. Wenn ein Auto anzielt, sollte sie „25 Euro“ sagen und einsteigen. Der Freier würde sie zu einem Parkplatz fahren, dessen Stellplätze durch Sichtschutzwände getrennt waren. Dort musste sie Sex mit ihm haben. Nicht länger als 15 Minuten, sagte Anton. Ausserdem verbot er ihr, mit dem Klienten und den anderen Frauen zu reden. „Wenn dich jemand was Persönliches fragt, sag nur den Preis.“

                            Zu jeder Tages- und Nachtzeit stand Tatiana Antons Escortservice zur Verfügung. Jeden Abend wurde sie in der Tippelzone von bis zu 15 Männern vergewaltigt. „Du fühlst dich elend, du fühlst dich dreckig“, erklärt sie. Einige der Männer waren Holländer, andere kamen aus dem Ausland. Manche hatten mit dem Syndikat zu tun, das sie versklavt hatte. Dann fühlte sie, wie ihr das Blut in den Adern gerann. „Du weißt nie, ob das zum Training ist oder was anderes.“

                            Anton schüchterte sie ein und hatte sie physisch in seiner Gewalt. Doch ihren Willen brach er nie. „Ich komme hier raus“, sagte sie sich immer.

                            Die anderen Mädchen erzählten ihr, was passieren würde, wenn sie den Polizisten (welche regelmässig die Dienste der Frauen in Anspruch nahmen) mitteilte, dass sie eine Sklavin sei. Sie würde nach Hause abgeschoben. „Und am Flughafen hätten mich dann Antons Freunde abgeholt.“ Eines der Mädchen entkam mithilfe eines Freiers. Als die Menschenhändler sie zuhause fanden, brachten sie sie um. Es gab keine polizeilichen Ermittlungen. „Damit war der Fall abgeschlossen“, erzählt Tatiana.



                            Wird fortgesetzt

                            • Gekürzte Ausschnitte aus MENSCHENHANDEL (E. Benjamin Skinner).
                              (Auf Tatianas Wunsch gegenüber dem Autor sind die Namen ihrer Familie, Freunde und Schmuggler geändert und ihr Heimatland wird nicht erwähnt.)


                              Fortsetzung

                              …„Wo ist Luben?“, fragte sie.

                              „Keine Sorge. Der ist schon vorgegangen und wartet in der Wohnung auf uns.“

                              Ihre Gedanken rasten, und sie wollte sofort ihren Freund Sasha in Frankfurt anrufen. Sie öffnete das Verzeichnis ihres Handys, doch sämtliche gespeicherten Nummern waren gelöscht.

                              Anton brachte sie in seine Wohnung im Zentrum von Amsterdam. Es war Mai, und die Tulpen blühten. Menschen sassen auf ihren flachen Hausbooten und sahen in die Kanäle. Andere blickten von oben aus den Backsteinhäusern, an denen das rot-schwarze Stadtwappen mit den drei weissen „X“ prangte. Tatiana sah nichts davon. Sie war totenbleich vor Angst. Anton brachte sie in seine Wohnung, wo zwei weitere osteuropäische Mädchen warteten. Nun bestand kein Zweifel mehr, was passiert war.

                              „Du musst zahlen“, erklärte ihr Anton. „Das sind die Regeln. Und du kannst mir mein Geld nur zurückzahlen, wenn du für mich auf den Strich gehst. Du gehörst mir. Ich bin der Boss.“

                              „Ich war verkauft worden wie ein Stück Fleisch“, erinnert sie sich heute.

                              Sie griff nach ihrem Telefon, um ihre Eltern anzurufen, deren Nummer sie natürlich kannte. „Wenn du deine Eltern anrufst oder versuchst abzuhauen, dann ist deine Familie dran“, drohte Anton. Er gab ihr eine Flasche Wodka, sperrte sie mit den beiden anderen Mädchen in der Wohnung ein und ging. Entsetzt schloss sie sich in der Toilette ein, setzte sich in die Dusche und trank die ganze Flasche leer.

                              Luben hatte seinen Teil der Arbeit getan. Tatianas Traum hatte sich innerhalb einer Stunde in einen schrecklichen Albtraum verwandelt. Und das war erst der Anfang.


                              An einem nebligen Amsterdamer Morgen im Mai 2002 erwachte Tatiana mit einem schrecklichen Kater. Der Restalkohol verflog, der Schrecken blieb. Es war ihr erster Tag als Sklavin.



                              Wird fortgesetzt

                              • Bei meiner vorlaetzten clubbesuch hat mir ein WG eine ziemlich shockierende geschichte erzaehlt. Sie stammt natuerlich aus einer ostblockland. Ihr "freund" hat ihr arbeit in die schweitz versprochen, aber bis sie hier ankam war es ihr nicht ganz klar worum es geht. Sie sagte das es ihr meistens weh tut und sie kaum erwarten kann wieder nach hause zu kommen. Allerdings will sie das trotzdem noch irgendwie freiwillig weiter machen, weil sie das geld dringend braucht. Ihr war allerdings nicht klar wie lange sie es noch korperlich und geistig aushalten kann.


                                Nachdem ich das hoerte verging mir natuerlich jegliche lust mit ihr ins Zimmer zu gehen. Sie hat allerdings darauf bestanden das wir "es tun", sie sagte mir das ich ihr sehr sympathisch sei und sie es mit mir viel lieber tut als mit den meisten anderen. Ich hab dan eingewilligt konnte es dann aber beim besten willen nicht hochkriegen. :-(


                                Zwischen diesen erfahrung und die danach wo ich mir chlamydien holte liess mir den appetit vom WGs bis jetzt vergehen.

                                • Menschenhandel, Nötigung bzw Zwang zur Prostitution, Ausbeutung der Prostituierten

                                  Motor all dieser Verbrechen ist die Nachfrage nach jungen hübschen Frauen, die sich prostituieren.

                                  Basierend auf den guten Verdienstmöglichkeiten haben sich Banden gebildet, welche diese Frauen liefern. Die Beschaffung findet in armen Ländern statt, wo Korruption und Rechtsunsicherheit herrschen. Darum können auch himmelschreiende Methoden angewandt werden.

                                  Was tue ich wenn ich erfahre, dass in einem Land die Tierhaltung extrem tierquälerisch ist? Ich kaufe kein Fleisch mehr aus diesem Land. Dies ist eine der wenigen Möglichkeiten wenigstens ein klein wenig Einfluss zu nehmen. Dort wo es nicht weh tut mache ich das so. Man kriegt Fleisch ja auch von andrswo.

                                  Nach diesem Muster sollte ich aufhören, die Dienste von Prostituierten in Aspruch zu nehmen. Aber ich tue das nicht, obwohl ich die Zusammenhänge kenne. Ich schliesse die Augen, ich verdränge, ich denke mir jene Ausreden aus. Es nützt alles nichts.

                                  Ich bin mitschuldig!

                                  • Die am 08.10.09 im Schweizer Fernsehen ausgestrahlte Doku zu diesem Thema ist nach wie vor sehenswert:

                                    http://videoportal.sf.tv/video?id=d7...0-400002700c17

                                    Ketten im Kopf: Frauenhandel von Osteuropa bis in die Schweiz

                                    Frauenhandel existiert auch in der Schweiz. Doch man darf sich kein falsches Bild machen. Die Opfer – zum grössten Teil junge Frauen aus Osteuropa – sitzen nicht angekettet oder eingesperrt in schäbigen Hotelzimmern oder dunklen Kellerlöchern. Vielmehr sind es Ketten im Kopf, die sie zur Prostitution zwingen.

                                    Don Phallo

                                    • Es gibt in der Region Zürich eine Anlaufstelle für Frauen, die von Ausbeutung und Gewalt, speziell auch im Pay6 betroffen sind:

                                      FIZ Fachstelle
                                      Frauenhandel
                                      und Frauenmigration
                                      Badenerstrasse 134
                                      CH-8004 Zürich
                                      044 240 44 22
                                      [email protected]

                                      http://www.makasi.ch/index.php?section=home

                                      Text auf der website:
                                      Die FIZ berät Migrantinnen, die in der Sexarbeit oder als Cabaret-Tänzerinnen in Schwierigkeiten sind. Auch Migrantinnen, die von Ausbeutung oder Gewalt seitens des Ehemannes, des Partners, des Arbeitgebers oder von Personen aus dem sozialen Umfeld betroffen sind, werden beraten. Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa, die Probleme rund um Aufenthaltsbewilligung und Illegalisierung haben, finden Unterstützung.

                                      Die Webseite www.verantwortlicherfreier.ch, die als Teil der Kampagne Euro 08 gegen Frauenhandel aufgeschaltet wurde, gibt Kunden von Sexarbeiterinnen Tipps, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie eine Gewalt oder Ausbeutungssituation vermuten.

                                      Sensibilisierte Freier können dazu beitragen, dass Opfer von Frauenhandel Zugang zu Unterstützung erhalten.


                                      Woran erkenne ich Frauenhandel ?
                                      Opfer von Frauenhandel zu erkennen ist sehr schwer und selten eindeutig.
                                      Sie müssen nicht zum Experten werden. Aber schauen Sie genau hin.


                                      Die Frau braucht Unterstützung, wenn:

                                      • sie Ihnen sagt, dass sie zur Prostitution gezwungen wird
                                      • sie Ihnen sagt, dass sie vergewaltigt worden ist
                                      • sie misshandelt wird
                                      • sie ausgebeutet wird
                                      • sie extrem hohe Schulden bei dem Bordellbetreiber oder Vermittler hat
                                      • sie eingesperrt wird
                                      • sie permanent überwacht wird
                                      • ein Dritter Ihnen sagt, Sie können mit der Frau machen,
                                        was Sie wollen
                                      • sie keine Kunden ablehnen darf
                                      • sie bestimmte sexuelle Handlungen nicht ablehnen darf
                                      • sie nicht die Möglichkeit hat, auf Kondome zu bestehen
                                      • sie für ihre Arbeit kein oder sehr wenig Geld erhält
                                      • sie rund um die Uhr zur Verfügung stehen muss
                                      • ihr der Pass weggenommen wurde.
                                      • sie ihr Einkommen an einen Zuhälter / eine Zuhälterin
                                        abgeben muss.

                                      Auch nur einzelne dieser Anzeichen können darauf hinweisen, dass die Frau Opfer ist.

                                      Wie kann ich helfen ?

                                      Nutzen Sie Ihr Handy! Geben Sie der Frau die Möglichkeit zu telefonieren – mit einer Beratungsstelle.

                                      Rufen Sie uns an. Wir versuchen, Kontakt zu der Frau aufzunehmen, und sprechen mit ihr wenn möglich in ihrer Muttersprache – wenn sie das will.

                                      Geben Sie der Frau unsere Telefonnummer – unsere Faltblätter (in mehreren Sprachen vorhanden).

                                      Nehmen Sie ein Wörterbuch mit – es erleichtert die Verständigung.



                                      Was sollte ich auf keinen Fall tun ?

                                      Tun Sie nichts gegen den Willen der Frau.

                                      Drängen Sie sie zu nichts.

                                      Schalten Sie nicht ohne Bitte der Frau irgendwelche Behörden ein. Dies kann viele unvorhergesehene Folgen für die Frau haben.



                                      Zum Durchlesen und Beherzigen !!

                                      Don Phallo



                                      • Karl M.


                                        Wenn man sich damit auseinandersetzt - wie z.B. Du Karl - ist das für mich etwas Positives. Ich finde es auch richtig, sich in alle Richtungen darüber Gedanken zu machen.


                                        Benjamin Skinner darf man nicht mit einem Boulevard-Journalisten vergleichen. Er hat unter äusserst schwierigen Bedingungen - jedoch mit Unterstützung der zuständigen US-Behörde - seine Recherchen durchgeführt.


                                        Ich bin auch der Meinung, dass die allermeisten Frauen aus den ehemaligen "Ostblockstaaten", welche in der Schweiz arbeiten, dies aus ihrer persönlichen Situation heraus freiwillig - einfach unter dem Druck der wirtschaftlichen Situation - tun. Wir dürfen aber trotzdem die Augen vor den Tatsachen nicht verschliessen. Ich behaupte, dass es auch hier bei uns - wenn vielleicht auch wenige - Frauen gibt, welche unter massivstem Druck und aus Angst vor Vergeltungen dieses Tätigkeit ausüben.

                                        • Mich machen solche Berichte, wie sie Jupiter veröffentlicht hat immer sehr nachdenklich. Auf der einen Seite machen sie mich nachdenklich, auf der anderen Seite tönen immer wieder all die Schilderungen irgendwie ähnlich. Wenn es so abläuft wie es Benjamin Skinner beschrieb geht der Menschenhandel eindeutig in die kriminelle Ecke. Dies ist absolut zu verurteilen. Ich frage mich dann manchmal auf der anderen Seite, ob diese Berichte nicht nur einen kleinen Teil des Problems beschreiben. Für mich sind diese Stories die journalistisch aufgebauten Sensationsthemen, die jedem begreiflich sind und jedem irgendwie einfahren.

                                          Ich frage mich wieviel Prozent der Frauen, die hier in der Schweiz arbeiten wirklich mit so miesen Tricks angelockt und hier als Sklavinnen gehalten werden. Ich habe eine Schilderung eines Girls in einem Club in Regensdorf im Hinterkopf, das mir erzählte, dass es mit ca. 18 Jahren in die Schweiz gekommen sei als Stripperin. Mann habe ihr erzählt sie müsse sich „nur“ ausziehen. Als sie dann in einem berühmtem, auch hier im Forum bekannten, Ostschweizer Stripplokal angekommen sei, habe man ihr erklärt, dass sie auch mit den Männern auf die Zimmer im oberen Stock zu gehen habe. Das sei für sie am Anfang ein Schockerlebnis gewesen, doch nun habe sie sich daran gewöhnt und „mache die Sache ganz gern“. Sie verdiene mit ihren 18 Jahren jetzt das Geld in einem Club und könne so etwas auf die Seite legen. Dies war für mich ein Beispiel, das mir zeigte, dass junge Frauen tatsächlich unter nicht ganz sauberen Bedingungen in die Schweiz gelockt werden. Für mich stellt sich die Frage wie viele Prozent der in der Schweiz tätigen WG so angelockt wurden.

                                          Aus Gesprächen finde ich immer wieder raus, dass die Frauen aus wirtschaftlichen Gründen den Job machen. Sie finden teilweise trotz sehr guter Berufsbildung in ihren Ostblockländern keinen Job, in denen sie vernünftig Geld verdienen. Natürlich können sie als Lehrerin dort für ca. 200€ im Monat arbeiten, damit kommen sie aber auf keinen grünen Zweig (Man bedenke, dass ein Auto zum Beipiel hier und dort etwa gleich viel kostet).

                                          Bei vielen Frauen habe ich das Gefühl, dass sie hierher kommen im Wissen, was sie hier tun. Ob es ihnen deswegen Spass macht, ist damit auf keinen Fall gesagt. Diese Aussage hat mir gegenüber eine Frau vor kurzem gemacht (Bericht ist hier im Forum), die sagte sie hätte mir ihrer guten Ausbildung keine gut bezahlte Arbeit gefunden. Als sie das Inserat für die Schweiz gesehen habe, habe sie halt entschieden den Job her für eine gewisse Zeit zu machen. Zu Hause erzählt sie, dass sie hier Kindermädchen sei. Sie schickt auch nicht das ganze Geld nach Hause, damit dort niemand verdacht schöpft.

                                          Ich habe gerade bei alleinerziehenden Müttern, die ich hier in Clubs treffe auch manchmal ein schlechtes Gewissen, wobei ich auf der anderen Seite mit meinem Erscheinen auch etwas zur Genesung der finanziellen Notsituation beitrage.

                                          Ich möchte nie mit einer Frau ins Bett steigen, die wirklich unter Zwang hier ist. Ich frage mich, wie ich das verhindern kann??? Auf der anderen Seite müssen wir uns bewusst sein, dass wohl 90% der Frauen aus Osteuropa und Südamerika, die hier dem Job nachgehen, diesen auch nur insofern freiwillig machen, als sie ihn hoffentlich bewusst aus der wirtschaftlichen Situation gewählt haben. Sie machen ihn hier wohl auch aus einem gewissen Zwang, wenn dieser auch nicht einen kriminellen Hintergrund hat, wie ihn die Journalisten gerne beschreiben.

                                          Ich habe jetzt erste Gedanken von mir niedergeschrieben. Ich finde das Thema sehr schwierig und ich habe meine Gedanken noch nicht vollständig geordnet. Wenn ich soweit bin, werde ich versuchen nochmals das Thema mit meinen Ideen und Gedanken zu vertiefen.

                                          Karl

                                          • Danke, Jupiter, dass Du dieses Thema angerissen hast. Speziell bin ich froh, dass es mit Dir ein anerkannter und respektierter Vielposter war, der es angerissen hat. Man kann damit nämlich, wie ich selbst erlebt habe, ganz schön auf die Nase fallen.


                                            Vor vier Jahren habe ich in einem anderen Forum auf die Aktion "Männer setzen Zeichen" hingewiesen. Es ging bei dieser Aktion um eine Aufklärungskampagne, die vor der Fussball-WM 2006 in Deutschland gestartet worden war. Man erwartete durch die WM einen starken Anstieg der Nachfrage nach Paysex und wollte die Männer für die Frage von Zwangsprostitution und Menschenhandel sensibilisieren. Ich fand das eine sehr sinnvolle Sache, vor allem, weil mal zur Abwechslung nicht "Prostitution ist sowieso zu verurteilen"-Zeigefinger moralisiert wurde, sondern die konkreten Missstände in der Rotlichtwelt angeprangert werden sollten.


                                            Trotzdem, in besagtem Forum gab es einige Meinungsmacher, die mich ziemlich angefahren haben. "Gutmensch" und "Spassbremse" waren da noch die freundlicheren Bezeichnungen...


                                            Wie dem auch sei: ich finde, wir Paysexkunden sollten zumindest jene eingeschränkten Möglichkeiten, die wir haben, nutzen, um Menschenhandel zu bekämpfen. Und wenn es nur ist, dass wir hier über die Gefahren informieren und Etablissements, wo Menschenhandel und Zwangsprostitution zu befürchten sind, boykottieren.


                                            Infobroschüre "Männer setzen Zeichen": http://www.frauenrechte.de/tdf/pdf/Manner_setzen_Zeichen.pdf

                                            • Gekürzte Ausschnitte aus MENSCHENHANDEL (E. Benjamin Skinner).
                                              (Auf Tatianas Wunsch gegenüber dem Verfasser sind die Namen ihrer Familie, Freunde und Schmuggler geändert und ihr Heimatland wird nicht erwähnt.)


                                              Fortsetzung

                                              Weil Lubens Wagen ausfiel, anerbot sich Sasha (ein Freund Tatianas), der zufällig nach Deutschland fahren musste, sie bis Frankfurt mitzunehmen. Auch dass Tatiana keinen Pass besass liess sich dank Lubens Beziehungen lösen. Jedes Jahr gehen weltweit 20 Millionen Reispässe verloren, und nur ein Viertel wird bei der Polizei gemeldet. Luben organisierte ihr einen Pass und ersetzte das ursprüngliche Foto durch Tatianas Bild.

                                              Ihre Mutter gab ihr eine Aufklärungsbroschüre der Organisation La Strada, die im Kampf gegen den Menschenhandel aktiv ist. Sie warnte vor dem „Loverboy-Phänomen“, vor jungen Männern, die ihre Freundinnen unter falschen Versprechungen ins Ausland lockten und dort in die Prostitution verkauften. „Wenn irgend etwas passiert, ruf mich an“, bat sie ihre Tochter.

                                              Tatiana war sauer, dass ihre Eltern sie behandelten wie ein kleines Kind. Als sie losfuhren, zerknüllte sie die Broschüre und warf sie aus dem Autofenster.

                                              In Frankfurt setzte Sasha Luben und Tatiana am Hauptbahnhof ab. Als Luben kurz zur Toilette ging, teilte Sasha Tatiana mit, irgendetwas an Luben mache ihn nervös. Tatiana dankte ihm für die Mitfahrgelegenheit und wischte seine Warnung beiseite.

                                              Im Zug nach Amsterdam wirkte Luben angespannt und kühl. Als sie am Hauptbahnhof ankamen, sagte er kein Wort. Auf dem Bahnsteig wurden sie von einem kräftigen Typen namens Anton abgeholt. Zuerst gingen Luben und Anton voraus und steckten die Köpfe zusammen. Dann wies Luben Tatiana an, sie solle in der Bahnhofshalle neben den Fahrkartenschaltern warten. Er bat sie, ihm ihr Mobiltelefon zu borgen, da er keinen Empfang habe. Während sie wartete, nahm sie fasziniert die Gerüche, die sauberen Strassen, die Mode und die Schilder in Englisch und Niederländisch auf, die sie nicht verstand. Dann kam Anton wieder und gab ihr das Telefon zurück.

                                              „Ich habe viel Geld bezahlt, um dich hierher zu bringen“, sagte er.

                                              Tatiana spürte, wie sich ihr der Magen zusammenschnürte. Er erklärte ihr, er habe 3’000 US-Dollar bezahlt, um Restaurants, Transport und ihren Reisepass zu finanzieren – selbst die Blumen, die Luben ihrer Mutter geschenkt hatte, rechnete er ihr vor.

                                              „Wo ist Luben?“, fragte sie.


                                              Wird fortgesetzt

                                              • Gekürzte Ausschnitte aus MENSCHENHANDEL (E. Benjamin Skinner).
                                                (Auf Tatianas Wunsch gegenüber dem Verfasser sind die Namen ihrer Familie, Freunde und Schmuggler geändert und ihr Heimatland wird nicht erwähnt.)


                                                Tatianas Weg in die Sklaverei war nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich war ihr enges Verhältnis zu ihrer Familie. Sie hatte „wunderbare Eltern“, wie sie selbst sagt, und lebte ein so traditionelles, ruhiges und christlich-orthodoxes Leben, wie es während der Umbrüche in Osteuropa möglich war. In der Schule war sie aufmüpfig und konkurrierte ebenbürtig mit den Jungen in ihrer Klasse. Später wollte sie Journalistin werden.

                                                „Dann fingen die Schwierigkeiten an“, erzählt sie. Wie die meisten ihrer Landsleute wurde ihre Familie durch das wirtschaftliche Chaos nach dem Zusammenbruch des Kommunismus hart getroffen. Staatliche Einrichtungen implodierten, darunter auch die Polizei. In diese Lücke stiessen die regionalen Mafiagruppen. „Wenn du ein Geschäft aufmachst, klopft jemand an deine Tür und sagt, wenn du Schutz willst, dann musst du dafür bezahlen“, berichtet sie.

                                                Tatiana bekam mit 21 Jahren einen Studienplatz für Geschichte und Archäologie. Ihre Zuversicht wuchs, als sie eines Abends, als sie mit Freunden unterwegs war, einen jungen Mann namens Luben kennenlernte. Die beiden wurden rasch ein Paar. Er machte einen grossen Eindruck auf sie. Er war ihren Eltern gegenüber ausgesprochen höflich und brachte ihrer Mutter sogar Blumen. „Er war charmant, ein Gentleman – sagen wir, der perfekte Freund“, erzählt sie. – „Aber das war sein Job.“

                                                Damals war ihr schleierhaft, womit Luben sein Geld verdiente. Sie wusste, dass er häufig nach Deutschland und in die Niederlande reiste und dass sein Unternehmen genug bezahlte, um ihm einen schicken Wagen und mehrgängige Diners in der Hauptstadt zu finanzieren. Doch Tatiana war eine unabhängige junge Frau und an akademischen Leistungen interessiert, nicht an Glamour.

                                                Als der Telefonladen zumachte, in dem Tatiana jobbte, war sie mit einem Mal arbeitslos und hatte kein Geld mehr, um ihr Studium zu finanzieren. Luben, mit dem sie inzwischen seit sechs Monaten befreundet war, erzählte ihr, er kenne eine Au-pair-Vermittlung in Amsterdam. Mit einem jahr Kinderhüten bei einer niederländischen Familie würde sie genug verdienen, um ihr gesamtes Studium finanzieren zu können, meint er.

                                                Bei ihrer Mutter schrillten die Alarmglocken, als sie von dem Angebot erfuhr. Sie hatte von den USA gesponserte Poster und Plakatwände gesehen, die vor Menschenschmugglern warnten. Doch Tatianas Sturheit siegte, und im Frühjahr 2002 bereiteten sie und Luben sich auf die Fahrt nach Westen vor.


                                                Wird fortgesetzt

                                                • Lieber Jupiter

                                                  Vielen Dank, dass Du das Thema noch einmal aufgegriffen hast, es ist wichtig, aber auch zu wichtig, um hier einfach
                                                  am Rande eines Jahresrückblicks erwähnt zu werden, und es gehört ihm meines Erachtens auch ein gebührender Platz.

                                                  Ich schlage daher vor, ( Administrator ) dass ein neuer thread, vielleicht mit dem obigen Titel, eröffnet wird, und alle entsprechenden Beiträge dorthin verschoben werden.

                                                  Wir alle sollten diesem Thema gegenüber sensibilisiert werden und mithelfen, solche Missstände, die im Pay6 zweifellos
                                                  auch bei uns existieren, energisch zu bekämpfen.

                                                  Don Phallo

                                                  • Sehr ernste Gedanken zum Jahreswechsel!


                                                    Auf die Gefahr hin, mich einmal mehr allzu sehr zu exponieren, veröffentliche ich diesen Bericht, dessen Thema mich seit längerem beschäftigt.

                                                    In meinem Posting „Was mich bewegt(e)“ habe ich ein Thema absichtlich ausgeklammert, welches mich eigentlich immer sehr stark bewegt hat und (so fürchte ich) immer bewegen wird. Ich möchte in diesen Rückblick 2009 und Ausblick in die Zukunft keine negative Note einbringen, aber das Thema hat sehr viel mit Pay6 zu tun und darf m.E. nicht ignoriert werden – allzu häufig wird es bei höchsten Stellen negiert oder verharmlost:

                                                    Menschenhandel (Sklaverei im 21. Jahrhundert)

                                                    E. Benjamin Skinner hat unter diesem Titel ein Buch veröffentlicht. Dafür bereiste er fünf Jahre lang über ein Dutzend Länder, eine intensive Recherche, die ihn rund um den Globus und mitten hinein in das Innere des modernen Menschenhandels führte. Er stammt aus Wisconsin, USA, er lebt und arbeitet als Journalist in Brooklyn.

                                                    Bill Clintons Kommentar zu diesem Werk: „Unnachgiebig und genau recherchiert, furchtlos geschrieben.“


                                                    Es wird die ganze Palette des Menschenhandels thematisiert: Zwangsarbeit, häufig in Haushalten von sogenannten VIPs; Kinderarbeit, wo auch immer; Zwangsprostitution; u.a.m. In praktisch allen Fällen spielt die sexuelle Ausbeutung eine dominante Rolle.

                                                    Wenn man das Buch gelesen hat, ist man sich klar, dass das Thema aktueller denn je ist. Obwohl offiziell abgeschafft, begegnet Benjamin Skinner überall auf der Welt einem blühenden Menschenhandel. Er infiltriert Schleusernetzwerke, trifft sich mit Kinderhändlern, beschreibt das Schicksal von einzelnen Opfern und lässt diese zu Wort kommen.

                                                    Ich möchte an dieser Stelle keine Buchauszüge zitieren. Nur wenn man das Buch als gesamtes gelesen hat, kann man auch die einzelnen Schilderungen richtig zuordnen.

                                                    Dass ich diesen Bericht nun doch noch – fast etwas contre-coeur – geschrieben habe, hängt mit der Tatsache zusammen, dass in diesem Forum im Zusammenhang mit Flatrate-Clubs der Begriff Menschenhandel aufgetaucht ist, und für mein Empfinden zu marginal behandelt wurde. Dem Administrator danke ich für seine klaren Worte zu diesem Thema!

                                                    Ich hoffe, dass mein Beitrag mithilft, die Augen gegenüber diesem existierenden Schandfleck in unserer Welt nicht zu verschliessen!


                                                    ISBN-Nr. 978-3-7857-2342-5