Zu diesem Thema gibt es die Unterschiedlichsten Blickwinkel und Ansichten.
Ich möchte mal eine Auslegeordnung vornehmen. Jeder hat seine eigene Meinung dazu, und ich will niemanden davon abbringen. Ich will auch mit keiner Silbe, in diesem Versuch, das Ganze etwas zu analysieren, werten, verurteilen, rechtfertigen, oder sonst etwas. Aber manchmal schadet es nicht, etwas aus einer anderen Perspektive zu betrachten, und sich die Begründungen dafür anzuhören.
Ausgangslage:
Ein paar namentlich erwähnten Girls wird unterstellt, dass sie bei ihrer Arbeit freiwillig, aber auf Anfrage AO praktizieren würden.
Gehen wir für die nähere Betrachtung mal von folgendem Scenario aus: Einige Girls in einem Club bieten AO einer gewissen Gruppe von Kunden freiwillig und ohne Druck an. Zu welchem Preis sei mal dahingestellt.
Die verschiedenen Perspektiven:
1. Die Girls die es vermeintlich anbieten
2. Die Girls in selben Club, die es nicht tun
3. Girls in anderen Clubs und im Rest der Branche
4. Der betroffene Club / Leitung
5. Alle anderen Clubs und der Rest der Branche
6. Die Kunden die es wissen
7. Die Kunden die es nicht wissen
8. Die Kunden die es aus verschiedenen Gründen gerne wissen würden
9. Dann wären noch die medizinische Seite und der Gesetzgeber.
1. Die Girls die es vermeintlich anbieten
Stimmt es auch wirklich? Das weiss nur die Frau selber.
Falls es stimmt:
Warum tut sie es? Aus Dummheit oder Unwissenheit? Wohl die wenigsten. Aus Geilheit? Wohl auch selten bis gar nie. Besoffen oder unter Drogen (freiwillig oder unfreiwillig - siehe auch Punkt 9)? Allenfalls eine Randnotiz. Unter Druck des Kunden? Unklare Grauzone, aber gesetzlich glasklar. Die plausibelste Erklärung wäre wohl auch die unspektakulärste; Kundenbindung. Das würde wohl auch bedeuten, dass sie es wenigstens nur mit einer kleineren Gruppe von Kunden tun würde, und nicht gerade mit jedem (was es im Grundsatz nicht besser macht). Schwierig dürfte es für sie werden, wenn sie dann irgendwann mal die Strategie ändern, und damit aufhören will.
Falls es nicht stimmt:
Dann ist es pure Verleumdung. Dafür gäbe es auch wieder die verschiedensten Gründe. Von einem gekränkten Kunden, der auf seine Anfrage eine Absage bekommen hat. Einer der meint, der andere hätte es bekommen aber er selber nicht. Ein verschmähter Liebhaber. Eine eifersüchtige oder neidische Arbeitskollegin. Die pöse Konkurrenz.
2. Die Girls in selben Club, die es nicht tun
Aus ihrer Sicht ein zweischneidiges Schwert. Einerseits nehmen ihnen diejenigen, die es machen einen Teil der Kunden weg. Andererseits kommen wohl auch eher mehr Kunden in diesen Club, in der Hoffnung, es auch mal zu kriegen. Der eine oder andere Kunde kann dabei auch für sie wieder darunter sein, halt ohne dieses "extra". Der Druck auf die Nachfrage und das Bedrängen durch die Kunden steigt aber natürlich für alle.
3. Girls in anderen Clubs und im Rest der Branche
Einerseits steigt auch bei ihnen der Druck auf der Nachfrageseite. Andererseits kann sie auch in diesen Club wechseln, und es dort anbieten wenn sie findet, dass sie das möchte.
4. Der betroffene Club / Leitung
Einerseits ist man mit unangenehmen Vorwürfen konfrontiert, andererseits bleibt man schön im Fokus und im Gerede. Man kann die Vorwürfe dementieren, was niemals funktionieren wird, da immer etwas haften bleibt. Man kann die Dinge bestätigen, was niemand je tun wird oder würde. Man kann auch alles aussitzen und warten, bis wieder etwas Gras darüber gewachsen ist. Irgendwann wird es wieder auf`s Tapet kommen. Man könnte auch die betroffenen Girls einfach rauswerfen. Es ihnen im Einzelfall zu beweisen dürfte nicht leicht sein. Da gab es mal vor Jahren schon eine Idee in einem anderen Zusammenhang und einem anderen Club. Da ging es um Drogen. Man könnte doch die Kunden darauf ansetzen. Hat nicht funktioniert. Es müssten Stammkunden sein, keine Eintagsfliegen - da würde jede Frau sowieso nein sagen. Ein solcher Stammkunde muss danach das Lokal nicht mehr besuchen, weil keine Frau sich noch mit ihm abgeben würde. Auf die aktuelle Problematik bezogen, müsste die Frau dann nur sagen, der Kunde hätte es ja verlangt. Dann wandert der Kunde aufgrund der neuen Gesetzeslage in der Schweiz, postwendend ein, und sie ist fein raus.
5. Alle anderen Clubs und der Rest der Branche
Einerseits ist es Wettbewerbsverzerrend, wenn einer es toleriert, und ein anderer nicht. Es geht in Richtung von Erschleichen eines Wettbewerbsvorteils. Andererseits kann man dann diesen Club auch ganz schön durch den Dreck ziehen, ihm noch vieles Anderes andichten, und man hat einen Prügelknaben für fast alles was man sich denken kann. Den Frauen, die sich untereinander gerne etwas belügen, wenn es um den Verdienst geht, kann man dann auch erzählen: du kannst schon dorthin wechseln, dort MUSST du aber AO machen. Zack - Thema ist vom Tisch.
6. Die Kunden die es wissen
Wenn also einer so etwas in den Raum stellt, muss er es entweder selber in Anspruch genommen haben, oder er ist ein Lügner. Wissen dass es keine macht kann ja gar niemand. Dazu müsste jemand ja immer und überall dabei sein. Die Frage bleibt; was hat man davon, einen Text mit solchen Anschuldigungen und dazu noch mit Namen im Netz zu veröffentlichen? Wer gewinnt dadurch etwas, und was?
7. Die Kunden die es nicht wissen
Die weitaus überwiegende Mehrheit, wenn nicht sogar alle. Je nachdem, ob es in der obigen Gruppe (6. Die Kunden die es wissen) eben die mit eigenen Erfahrungswerten gibt oder nicht.
8. Die Kunden die es aus verschiedenen Gründen gerne wissen würden
Die einen suchen danach, weil sie es gerne möchten, die anderen, weil sie es vermeiden möchten. Die einen, um sich mit vermeintlichem "Wissen" wichtig zu machen, die anderen einfach, um bei Gerüchten auch etwas mitreden zu können.
9. Dann wären noch die medizinische Seite und der Gesetzgeber.
Medizinisch gesehen:
Krankheiten und Schwangerschaften sind das eine. Aber die psychischen Folgen wurde noch nicht einmal gesprochen. Oder denkt jemand allen ernstes, dass so etwas an einer Frau ganz spurlos vorbei geht, wenn sie sich dein Sperma beim Duschen aus der Scheide wäscht....? Die Version "wir bumsen ohne Kondom, aber reinspritzen ist nicht" wird schwierig zum Glauben, wenn eine Frau schon die "Kondomhürde" ausser acht lässt.
Rechtlich:
Wir haben seit dem 01.07.2024 ein neues gültiges Sexualstrafrecht, das deutlich enger gefasst ist, als das vorherige. Es kann sich lohnen, dieses mal genau durchzulesen, und etwas darüber nachzudenken.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-99508.html
Zum Schluss noch eine andere Frage, die in diesem Zusammenhang auch spannend wäre:
Was ist denn mit einem Girl, welches sich privat im Ausgang, in der Disco, in den Ferien oder sonstwo, ganz entspannt von einem Fremden ohne Kondom pimpern lässt, oder halt von ihrem Stecher, der während ihrer arbeitsbedingten Abwesenheit sich seinerseits die Zeit mit dem Vögeln von anderen Hühnern vertrieben hat? Oder glaubt jemand wirklich, dass der Fish und der Strici dann schön brav ein Kondömchen überziehen...?
Wie eingangs bereits erwähnt; das ist nur der Versuch einer Einordnung. Habe ich etwas vergessen, gibt es weitere Aspekte, oder gibt es Überlegungsfehler?